Franken-Krise

Schweizer Buchzentrum ändert Konditionen

13. Mai 2015
Redaktion Börsenblatt
Der Druck in der Schweiz steigt – so sehr, dass jetzt einzelne Buchhandlungen ihre Bezugswege noch einmal überdenken: Für KNV eine gute Sache, aber kritisch für das Schweizer Buchzentrum und deutsche Verlage.   

Das Schweizer Buchzentrum (SBZ) empfiehlt (in seiner Funktion als Verlagsauslieferung) deutschen Verlagen eine Neujustierung ihrer Konditionen. Aus einem Schreiben, das boersenblatt.net vorliegt, geht hervor, dass sich die Auslieferung aktuell energisch aus dem Fenster lehnt. Um einen Filialisten und dessen Umsatzvolumen zu halten, hat die Auslieferung im Mai bereits auf eigene Faust die Konditionen angepasst, übernimmt die Differenz – und hofft nun darauf, dass die deutschen Verlage mitziehen.

Was allerdings noch völlig offen ist. Momentan fühlen sich die meisten Adressaten des Schreibens eher vor den Kopf gestoßen. Man sei sich zwar durchaus bewusst, wie sich die Lage in der Schweiz für viele Buchhändler und damit letztlich auch für ihre Auslieferung verschärft habe – so das Fazit einer Umfrage von boersenblatt.net. Einfach so zustimmen, und damit ab Juli, wie vom SBZ gewünscht, Konditionenzugeständnisse machen, wollen aktuell jedoch die wenigsten.

Größter Konkurrent für das Schweizer Buchzentrum ist KNV. Das Barsortiment liefert in Euro und konnte seinen Marktanteil in der vergangenen Jahren sukzessive ausbauen. Marktbeobachter schätzen, dass die Stuttgarter mit ihren Schweizer Kunden aktuell rund 50 Millionen Euro pro Jahr umsetzen.