Autor der "Offenen Adern Lateinamerikas"

Eduardo Galeano ist tot

14. April 2015
Redaktion Börsenblatt
Im Alter von 74 Jahren ist der Autor Eduardo Hughes Galeano am 13. April in seiner Geburtsstadt Montevideo in Uruguay gestorben, teilt soeben der Peter Hammer Verlag mit.

Der Gesellschafts- und Globalisierungskritiker Eduardo Galeano gilt als einer der bedeutendsten Schriftsteller Lateinamerikas, so der Wuppertaler Verlag in einer Presseinformation. Sein unorthodoxes Geschichtswerk "Die offenen Adern Lateinamerikas" (1973; deutsche Ausgabe bei Peter Hammer) wurde weltweit zum Klassiker der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte – "nicht zuletzt durch die für den Autor typische Verbindung von gedanklicher Schärfe und literarischer Sprache", heißt es aus Wuppertal. Eduardo Galeanos Bücher wurden in mehr als 20 Sprachen übersetzt.

Eduardo Galeano wurde am 3. September 1940 in Montevideo/Uruguay geboren. 1960 wurde er stellvertretender Chefredakteur der Zeitschrift für Kultur und Politik "Marcha" in Montevideo. Zwischen 1964 und 1966 war er Direktor von "Época", der Zeitschrift der "unabhängigen Linken" in Uruguay. 1976 übernahm er in Buenos Aires die Chefredaktion der Zeitschrift "Crisis". Ab 1976 lebte Galeano im spanischen Exil. 1986, nach der Beendigung der Militärdiktatur in Uruguay, kehrte er nach Montevideo zurück.

Eduardo Galeano erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Preis der "Casa de las Americas" und den "American Book Award" der Universität Washington für die Trilogie "Erinnerungen an das Feuer" und den schwedischen Stig-Dagermann-Preis für "Die offenen Adern Lateinamerikas". Er ist Ehrendoktor der Universitäten La Paz, Havanna und Neuquén/Argentinien.

Auf Deutsch liegen im Peter Hammer Verlag, neben dem erwähnten "Die offenen Adern Lateinamerikas", vor: "Erinnerung an das Feuer" (Neuausgabe 2004), "Die Füße nach oben. Zustand und Zukunft einer verkehrten Welt" (2004), "Zeit die spricht" (2005) und "Kinder der Tage" (2013). Im Unionsverlag ist "Der Ball ist rund" (Neuausgabe 2014) lieferbar.