Filialisierung

Djordjevic übernimmt Buchhandlung Bärsch

23. Februar 2015
Redaktion Börsenblatt
Die Buchhandlung Bärsch in Frankfurt-Höchst steht unter neuer Leitung: Klaus Vorpahl (81) hat das Geschäft im Februar an Jasmina Djordjevic (39) übergeben. Bereits vor zwei Jahren hatte Vorpahl, der die 1892 gegründete Buchhandlung Anfang der 60er Jahre übernommen hat, die Geschäftsführung an seine Tochter Ursula Vorpahl abgegeben, die sich nun neuen Herausforderungen stellt.

Jasmina Djordjevic eröffnet mit der Buchhandlung Bärsch ihre erste Filiale. Das Stammhaus (75 qm) befindet sich im rund 90 Kilometer entfernten Kirchheimbolanden (Rheinland-Pfalz), wo die gelernte Buchhändlerin vor fünf Jahren die Buchhandlung Sattler übernommen hat. „Ich glaube, dass man über mehr Fläche und größeren Umsatz besser wirtschaften kann“, ist Djordjevic überzeugt. „Dank größerer Einkaufsmenge werde ich von den Verlagen anders wahrgenommen und kann bessere Konditionen verhandeln. Schon kleine Unterschiede machen sich da positiv bemerkbar“, so ihre Erfahrung. Vom Einkauf über die Versicherung bis zum Internet-Auftritt will sie ihre Ausgaben künftig durch Synergieeffekte minimieren. Die Übernahme eines weiteren Standorts zieht sie mittelfristig in Betracht. „Ich will weiter ausbauen, man läuft gut gegen den Trend“, so Djordjevic, die seit 1996 im Buchhandel tätig ist, unter anderem Erfahrungen im Ausland sowie im Umbreit-Außendienst gesammelt hat.


Die Buchhandlung Bärsch bietet auf 160 Quadratmetern ein allgemeines Sortiment. „Der Standort hat Potenzial, ist das einzige Vollsortiment in Höchst und hat einen großen Anteil an Rechnungskunden, die jeden Morgen beliefert werden“, erklärt Djordjevic, die in den vergangenen drei Jahren bundesweit fast 20 Buchhandlungen in Hinsicht auf eine mögliche Übernahme geprüft hat. „Die räumliche Distanz spielt heute dank EDV keine Rolle mehr“, meint sie. „Der Laden in Kirchheimbolanden ist so aufgestellt, dass es ohne mich geht und ich mich gerade jetzt zu Anfang überwiegend in Höchst engagieren kann.“ Unterschiede in den Standorten stellt die Buchhändlerin vor allem in der Kundenstruktur und damit verbundene Nachfrage fest. Im ländlichen Kirchheimbolanden mit seinen rund 7.800 Einwohnern würden beispielsweise Stapeltitel gut laufen, der Kontakt sei persönlicher. Das städtische Publikum in Frankfurt-Höchst (ca. 14.500 Einwohner) erwarte hingegen Einzeltitel, habe größeres Interesse am Sachbuch, fasse sich kürzer und bringe einen deutlich höheren Pro-Kopf-Umsatz.


Aufgrund des hohen Migrationsanteils in Höchst sei die Nachfrage nach Titeln zum Thema „Deutsch als Fremdsprache“ auffallend groß. „Das sehe ich als Chance, daran im Sortiment vielfältig anzuknüpfen, zum Beispiel mit zweisprachigen Bilderbüchern“, erläutert Djordjevic, die einen Fokus auf Kinder- und Jugendbücher legen will. Dazu will sie einen Leseclub für Kinder und Jugendliche ins Leben rufen, wie sie ihn am Stammsitz bereits erfolgreich führt. „Für den Welttag des Buches haben wir bereits 7000 Anmeldungen, darauf werden wir aufbauen“, zeigt sich Djordjevic zuversichtlich. Bei der behutsamen Umgestaltung der Buchhandlung - „die Kunden sind Neuerungen gegenüber skeptisch, mein Vorgänger war eine Institution“ – stehen ihr drei Buchhändlerinnen in Vollzeit zur Seite, zwei von ihnen mit langjähriger Erfahrung am Standort.


 


Kontakt:


Buchhandlung Bärsch


Albanusstraße 29


65929 Frankfurt


Tel. 069/31 40 320