Amazon

Streik der Lagerarbeiter

8. Dezember 2014
Redaktion Börsenblatt
Seit Beginn der Nachtschicht um Mitternacht befinden sich die Beschäftigten der beiden Verteilzentren von Amazon in Bad Hersfeld erneut im Streik. In der Auseinandersetzung um einen Tarifvertrag setzt die Gewerkschaft ver.di darauf, den Druck auf Amazon im Weihnachtsgeschäft zu erhöhen. Mit den Streiks sollen laut Gewerkschaft die Arbeitsbedingungen deutlich verbessert werden – an manchen Tagen fehle ein Fünftel der Arbeiter krankheitsbedingt, heißt es. Update: Auch in Leipzig legen Amazon-Angestellte die Arbeit nieder.
Am Hersfelder Standort (FRA1 und FRA3) sei das Auftragsvolumen gerade montags stark angestiegen. Grund dafür seien die Weihnachtsangebote, die Amazon unter dem Titel Cyber Monday gestartet habe. "Wir können Amazon mit dieser Streikaktion empfindlich treffen", sagt die Gewerkschaftssekretärin Mechthild Middeke. "Im Übrigen erwarten auch die Beschäftigten ein Weihnachtsangebot der Geschäftsführung, und zwar in Form der Bereitschaft, mit uns über einen Tarifvertrag zu verhandeln."

Seit 2013 kommt es immer wieder zu Streiks beim Online-Versandhändler Amazon. Zuletzt waren die Streiks deutschlandweit auf bis zu fünf Standorte gleichzeitig ausgedehnt worden. Bisher weigert sich Amazon, Verhandlungen über einen Tarifvertrag aufzunehmen.

Update von 15:24 Uhr: Auch am Standort Leipzig hat ver.di für Montag zum Streik aufgerufen. In Bad Hersfeld nahmen laut Gewerkschaft rund 500 Mitarbeiter am Ausstand teil.

Die Forderungen von ver.di werden in einer Online-Petition von Amazon-Mitarbeiter Christian Krähling (Escalation Specialist in Bad Hersfeld) auf Change.org zusammengefasst: „Behandeln Sie die Amazon-Mitarbeiter/innen fair". Die Petition hat 31.000 Unterstützer.