Erneute Kritik an der Kalender-Aktion der Mayerschen

"Wunderbar eingespieltes System konterkariert"

20. November 2014
von Börsenblatt
20 Buchhändler aus Nordrhein-Westfalen haben einen offenen Brief an Mayersche-Chef Hartmut Falter geschrieben und darin ihre Kritik an der Kalender-Aktion der Mayerschen geäußert.

In dem Brief, den Buchhändlerin Karin Esch aus Düsseldorf am Mittwoch im Sortimenter-Ausschuss vorgelesen hat, heißt es unter anderem: "Bedauerlich ist, dass ein wunderbar eingespieltes System bei einem hochwertigen Produkt von einem führenden Branchenmitglied konterkariert wird. Wie reduzieren wir im Januar – starten wir gleich mit 80 Prozent? Wie agieren wir gegenüber dem Endverbraucher zur Frage der Preisbindung? Wie verhält sich der Kunde 2015? Erwartet er drastisch reduzierte Kalender bereits im Herbst?" Man erwarte keine Antworten auf diese Frage, wolle aber darstellen, welche Flurschäden durch diese Maßnahmen in NRW entstanden seien.

Hartmut Falter versicherte, dass man die Aktion nicht wiederholen werde. Sein Motiv sei es gewesen, Preisimpulse zu setzen, dort wo der Markt erweitert werden könne. So habe man Filialen der Mayerschen für diese Aktion herausgesucht, die einen unterproportionalen Kalenderumsatz aufweisen, um diesen dort zu erhöhen. Ziel sei es gewesen, Kunden anzusprechen, die sonst keine Buchhandlungen betreten würden.