Schließung abgewendet

Buchhandlung Förster kann weitermachen

18. September 2014
von Börsenblatt
Glückliche Wendung: Gustav Förster (66) kündigte kürzlich für Ende Oktober die Schließung seiner Buchhandlung in Gandekesee bei Bremen an, wegen der Mietkonditionen − dann zeigte sich der Vermieter doch verhandlungsbereit. Gestern einigten sich beide auf eine Verlängerung des Mietvertrags.

Die Kündigung der Ladenfläche war durch, im Branchenservice auf boersenblatt.net war vergangene Woche bereits die Anzeige zu lesen: "Wir schließen unser Ladenlokal zum 31.10.2014…" Dann die überraschende Wendung. "Unser Vermieter ist verhandlungsbereit!", zeigte sich Buchhändler Gustav Förster auf Nachfrage zuversichtlich und schöpfte neue Hoffnung. Gestern schließlich konnte er erleichtert aufatmen: "Wir konnten uns einigen. Der Vermieter ist mir um rund 13 Prozent und eine auf ein Jahr verkürzte Kündigungsfrist entgegengekommen."

Schon seit Sommer 2013 versuchte Förster, der die Buchhandlung 1984 in Gandekesee bei Bremen gegründet hat, neue Mietkonditionen zu verhandeln. "Doch bisher wurde immer abgeblockt", berichtet Föster, der schließlich keine andere Möglichkeit mehr sah, als das Geschäft aufzulösen. Trotz bester Lage im Zentrum des etwa 9.000 Einwohner-Städtchens. "Es gab in den vergangenen Monaten gewaltige Umwälzungen in der Einzelhandelslandschaft", erklärt Förster. "Gleich zwei große Vollsortimenter, Famila und Inkoop, haben an neuen Standorten ihre Fläche nahezu verdoppelt und dem Ort den Rücken zugekehrt. Dadurch haben sich die Kundenströme total verlagert."

Der Buchhändler stellte sich der Herausforderung und hatte bereits eine neue Ladenfläche ausgeguckt. Im gleichen Zuge wollte er die sukzessive Übergabe seines Geschäftes an eine Mitarbeiterin in trockene Tücher bringen. Doch ihr und auch anderen Interessenten für den bisherigen Standort war das Risiko letztendlich zu groß. Im April 2014 stand für Förster fest: "Ich mache zu!"

Dank geringerer Miete sieht er jetzt wieder eine Chance für den Buchhandel im Ort. "Wir wollen uns neu aufstellen. Die Infrastruktur ist relativ gesund, nun müssen wir über unser Stadtmarketing wieder einen Lauf in den Ort kriegen", erklärt Förster, der auf 50 Quadratmetern Ladenfläche drei Teilzeitmitarbeiter beschäftigt.