Longlist zum Deutschem Buchpreis benachteiligt Frauen

#aufschrei im Literaturbetrieb

3. März 2015
von Börsenblatt
Auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis stehen diesmal 15 Männer und 5 Frauen. Das ist kein Zufall, schreibt Dana Buchzik in der "Welt". Ist ein #aufschrei fällig? Hilft im Literaturbetrieb nur noch die Quote?

Auch die diesjährige Longlist trage dazu bei, einen Kanon zu konstruieren, dessen Werke mehrheitlich von weißen, männlichen Autoren stammen. Für die Social-Media-Strategin und Autorin Annina Luzie Schmid spiegele die Longlist die Realität von "Old Boys Networks" wider: die Juroren des Buchpreises würden sich aus Verlags- und Mediengrößen zusammensetzen, "mehrheitlich aus männlichen Direktoren, Geschäftsführern und Vorstandsmitgliedern".

Zumindest in der diesjährigen, wie immer siebenköpfigen Jury sind mit Wiebke Porombka und Katrin Hillgruber (beide freie Kritikerinnen), Susanne Link (Buchhandlung Stephanus, Trier) und Annemarie Stoltenberg (NDR Kultur) allerdings die Frauen in der Überzahl.

Damit der Jury eine ausgewogene Buchauswahl vorliegt, plädiert Schmid für eine Quote, die schon für die Verlage gelten soll, die ihre Bücher für den Deutschen Buchpreis vorschlagen. Wie das Verhältnis Autor / Autorinnen bei den 176 in diesem Jahr eingereichten Romanen war, ist nicht bekannt.

Hier geht es zum Artikel in der "Welt".