Schnellumfrage des Börsenvereins 2023

Kleinere Verlage haben zu kämpfen

26. August 2024
von Christina Schulte

Die Umsätze sind im Schnitt gestiegen, die Kosten leider auch: Das Jahr 2023 war für die Verlage nicht einfach. Das gilt vor allem für kleinere Unternehmen. Zahlen aus der Schnellumfrage des Börsenvereins.

Für manche Verlage war 2023 ein schwieriges Jahr. Besonders kleinere Unternehmen hatten zu kämpfen, gaben auf oder schlüpften unter das Dach größerer Häuser. Die wirtschaftliche Entwicklung der Branche in Zahlen zu fassen – dabei hilft die Schnellumfrage des Börsenvereins. 242 Verlage aus 73 Unternehmen haben diesmal mitgemacht, darunter allerdings weniger kleinere Verlage als im Vorjahr. Auch Buchverlage sind diesmal schwächer repräsentiert. Weil die Teilnehmer­basis von Jahr zu Jahr variiert, ist die Datengrundlage immer eine andere und die Stichprobe nicht repräsentativ. Die Zahlen werden jedoch mit den Vergleichswerten des Vorjahres abgefragt und weisen eine hohe Umsatzabdeckung mit Blick auf die gesamte Branche auf. Deshalb sind sie dennoch aussagekräftig.

Alle teilnehmenden Verlage zusammen haben 2023 einen Umsatz von 1,5 Milliarden Euro erzielt. Das entspricht einem Wachstum von 3,3 Prozent (siehe Grafik unten). Von dieser Aufwärtsentwicklung konnte jedoch nicht jede Größenklasse profitieren. Bei Verlagen mit einem Jahresumsatz unter einer Million Euro (26 Teilnehmer) rutschten die Einnahmen durchweg ins Minus. Am schlechtesten lief es in den Häusern mit Jahreseinnahmen von 250.000 bis 500.000 Euro: Sie büßten 17,3 Prozent ihrer Erlöse ein. Am besten schnitten Verlage mit einem Jahresumsatz von fünf bis 12,5 Millionen Euro ab – diese Größenklasse konnte bei den Einnahmen 2023 um 7,7 Prozent zulegen. Betrachtet man die Zahlen nach Programmschwerpunkten, dann schneiden Kinder- und Jugendbuchverlage mit einem Umsatzplus von 4,7 Prozent besonders gut ab. Die Einnahmen der belletristischen Verlage sind um vier Prozent gestiegen. Der größte Verlust (minus 7,8 Prozent) geht auf das Konto der Sachbuchverlage. Auch bei den Ratgeberverlagen gingen die Einnahmen zurück (minus 1,8 Prozent).

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