Aktuell diskutiert die Branche zum Beispiel über Amazon. Amazons Forderungen gegenüber den Verlagen und die Auswirkung seiner Geschäftspolitik auf den Handel sind eben eine Zumutung. Eine andere Diskussion, die weniger emotional, aber in der Sache ebenso viel Konzentration bedarf: TTIP und alle anderen Abkommen, die sich im europäischen und transatlantischen Handel anbahnen und Konsequenzen auf unsere so sprachgebundene Branche haben werden. Ganz alltäglich und alles durchwebend ist aber auch die Suche aller Branchenteilnehmer nach Antworten, wie denn zum Beispiel die Wertschöpfungskette so gestaltet werden kann, dass sie nicht nach wenigen Monaten schon wieder reißt.
"Wo man hinschaut, liegen dicke Brocken"
Mit anderen Worten: Wo man hinschaut, liegen dicke Brocken, die unsere ganze Aufmerksamkeit verlangen.
Jo Lendle hat mit seinem Satz "Ich kann mich nicht an goldene Zeiten erinnern, da alles stabil war und jetzt stehen auf einmal die Hunnen vor der Tür, sondern irgendwie standen sie da immer schon." sicherlich Recht. Dennoch würde ich behaupten, dass heute z.B. das Gros der Verlage mehr und stärker als früher von der eigenen Substanz oder fremdem Geld lebt, als von aktuellen Einnahmen.
Und jetzt lobt das Börsenblatt einen Preis aus für "Persönlichkeiten, die was bewegen". Klasse! Denn der Fokus des Preises richtet sich auf einmal nicht auf einen aktuellen Brocken, den es zu bewältigen gilt. Sondern es geht doch um etwas ganz anderes: Es geht um Personen. Und damit um Vermittlung und Erzählen, um Weitergabe und Anstiften. Es geht bei dem Preis also um die Kolleginnen und Kollegen, die einfach gut sind. Und es geht darum, einen Platz zu schaffen, wo uns diese Kolleginnen und Kollegen das erzählen können, was das denn ist, das Gute oder wie sie es denn geschafft haben, etwas zu bewegen und womit sie denn eben gute Erfahrungen gemacht haben. Dafür bietet der Preis eine Plattform der uneingeschränkten Aufmerksamkeit. Und genau das ist der besondere Moment. Es geht nicht um Lehrbuchweisheiten oder um ein Katheder, dass das Börsenblatt und seine Partner aufstellen wollen. Sondern um eine Möglichkeit, besonderen Ideen oder Leistungen einen Platz anzubieten, damit sie Gehört finden, besprochen und reflektiert werden und dann auf unsere jeweilige Situation anpassen können.
Kommunikation und Vernetzung
Das klingt vielleicht pathetisch und rosarot, aber was ist denn die Stärke unserer Branche? Kommunikation und Vernetzung. Nur so haben wir immer wieder Lösungen gefunden und einen neuen Weg. Jetzt wird genau diese Stärke noch einmal unterstützt durch einen Preis, für den auch Julia Engelmann hätte Pate stehen können: Lasst uns all die Geschichten erzählen, die für immer unsere sind.
Bewerbungsschluss für den Börsenblatt Young Excellence Award ist der 31. Juli. Bewerben Sie sich oder schlagen Sie andere Buchmenschen vor! Alle Informationen finden Sie hier.