Weil Weltbild & Co. ihre Flächen reduzieren, ist der Gesamtumsatz, den die Filmanbieter im Buchhandel erwirtschaften, 2013 um vier Prozent gesunken (53 Mio. Euro, Details im Archiv, hier). Doch wie es aussieht, ist das Problem beherrschbar: Abseits der Großunternehmen legen sie zu – um knapp 20 Prozente seien die Einnahmen hier nach oben gegangen, heißt es in einer Analyse von GfK Consumer Panel.
Weltbild, Hugendubel und Thalia standen lange Zeit für etwa Zweidrittel des Filmumsatzes im Buchhandel. Dass die Quote nun bröckelt, liegt - zwar nicht nur, aber eben auch - am unermüdlichen Wirken der Barsortimente. Sie machen dem kleineren und mittelständisch organisierten Buchhandel über Nacht die Welt des Films zugänglich, versorgen ihn mit Marketingmaterial, Möbeln, Warengruppenpaketen. KNV hat sich hier schon immer gern in die erste Reihe gestellt und weitet seine Services nun sukzessive aus. „Weil wir sehen, dass sie gern angenommen werden“, wie Einkaufsleiter Markus Fels sagt.
Musterexemplare gibt es jetzt kostenlos vorab
KNV hat in Stuttgart und in Köln jederzeit 20 000 Filme vorrätig, investiert einmal im Jahr in einen dicken Katalog (mit 3.000 Titeln, erscheint Ende Juli), versorgt den Buchhandel alle zwei bis drei Monate mit einer Übersicht der wichtigsten Novitäten („KNV Film-Preview“), pflegt eine eigene Edition für den Buchhandel, die es aktuell zum Sonderrabatt gibt (35 Prozent bis 31. Mai) und liefert Filme im Warengruppen-Abo (mit Rückgaberecht).
Statt auf Rückbau stehen für Fels die Zeichen also eher auf Ausbau: Er sieht das Segment im Aufwind und würde nun gern noch mehr unabhängige Sortimente fürs Filmgeschäft gewinnen: „Aus meiner Sicht kann sich ein erhöhtes Engagement hier nur lohnen.“ Eine Lücke sieht er nicht nur stationär, sondern vor allem im E-Commerce. Hier sollten Buchhändler ruhig engagierter auftreten. „Online lässt sich das Filmgeschäft für Buchhändler noch ganz gut nach vorn bringen“, glaubt er. „Ich würde mir wünschen, dass sie DVDs oder Blu-ray-Discs auch in ihrem Webshop aktiver vermarkten und noch mehr in den Mittelpunkt stellen als bisher - Onlinekäufer, das wissen wir aus Studien, sind sehr an Filmen interessiert.“
Bei Libri herrscht Business as usual, Umbreit stockt sein Lager auf
Ähnlich gute Erfahrungen machen die Wettbewerber. Libri-Marketingleiter Truels Dentler berichtet von einem positiven Trend und setzt auf business as usual - Ingrid Stratmann, die stellvertretende Einkaufsleiterin bei Umbreit, sogar von einem Zuwachs, wie ihn das GfK Consumer Panel in seiner Langzeitperspektive festgehalten hat (siehe oben).
Stratmann beobachtet zudem, dass nicht nur Bestandskunden – die also schon gute Erfahrungen mit Filmen gemacht haben – verstärkt zugreifen, sondern Umbreit auch „neue Kunden mit neuen Zielgruppen“ gewinnt. „Die Experimentierfreude bei den Buchhandlungen steigt.“
Umbreit habe deshalb auch sein DVD-Angebot seit 2012 noch einmal ausgeweitet und nun rund 12.000 DVDs und Blu-ray-Discs an Lager (entspricht einem Plus von 2.000 Titeln). Mit welchen Services das Unternehmen das Filmgeschäft stützt:
- zweimal jährlich erscheint ein DVD-Katalog (ca. 300 Titel nach Genres sortiert, von Literaturverfilmungen über Kinderfilme und Komödien bis hin zu Dokumentationen und Wellness).
- Alle acht Wochen packt Umbreit ein DVD-Bestsellerpaket (zwölf Titel, mit Plakat – für einen Thementisch).
- Vier Mal pro Jahr gibt es themenbezogene Aktionspakete (zu Sonderkonditionen; mit Giveaways oder Gratis-DVDs, und einem Plakat).