Orell Füssli-Bilanz 2013

Buchsparte hält Kurs

20. März 2014
von Börsenblatt
Die Orell Füssli Holding hat mit ihrer Buchhandelssparte im Geschäftsjahr 2013 wie im Vorjahr einen Umsatz von 109,5 Millionen Schweizer Franken erzielt. Das Betriebsergebnis (EBIT) lag bei 3,3 Millionen Euro (2012: 3,7 Millionen Franken) − "vor Sondereffekten für Anpassungen aus dem Zusammenschluss mit Thalia", so die Schweizer.

Für die Umsetzung des Joint Ventures der Orell Füssli Buchhandlungs AG mit der Thalia Bücher AG habe man Rückstellungen in Höhe von insgesamt 2,8 Millionen Schweizer Franken getätigt. Am Joint Venture Orell Füssli Thalia AG (Start zum 1. Oktober 2013) sind beide Partner mit jeweils 50 Prozent beteiligt. Die Orell Füssli Holding berücksichtige die Positionen der Erfolgsrechnung und der Bilanz der Orell Füssli Thalia AG seither gemäss ihrer Beteiligung am Joint Venture mit 50 Prozent, so das Unternehmen.

Zu Orell Füssli Thalia heißt es: "Nach den ersten Monaten kann der Start als gelungen bezeichnet werden". Rund ein Viertel des Umsatzes werde mit den Online-Shops erzielt, der Online-Umsatz sei stabil. Im stationären Geschäft dagegen sind laut Bilanz die Umsätze "flächenbereinigt leicht gesunken".

Die Nachfrage nach E-Books und Lesegeräten halte ungebrochen an, der Umsatz mit E-Books hätte sich im Jahresvergleich 2012 und 2013 verdoppelt.

Für das Geschäftsjahr 2013/14 erwartet das Unternehmen eine Fortsetzung des Trends: Rückläufige Umsätze im stationären Bereich und ein Wachstum im Digitalgeschäft, getragen durch eine anhaltende Nachfrage nach E-Books.

Weitere Kennzahlen der Holding und Sparten 2013:

  • Die Holding erzielte im Geschäftsjahr 2013 einen Nettoerlös von 272,2 Millionen Schweizer Franken − minus 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
  • Das EBIT der Holding betrug minus 20,7 Millionen Franken (Vorjahr: plus 3,6 Mio. CHF), enthalten sind Sondereffekte vom minus 14,9 Mio. CHF.
  • Jahresergebnis der Holding: minus 17,0 Millionen Franken (Vorjahr: 0,8 Millionen CHF)
  • Das Eigenkapital inklusive Minderheitsanteile sank von 167,6 Mio. CHF (2012) auf 144,3 Mio. CHF (2013). Die Eigenkapitalquote beträgt 55,1 Prozent (Vorjahr: 61,9 Prozent).
  • Orell Füssli Verlag: Hier stieg der Nettoerlös laut Bilanz um 6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Zukauf des Luzerner Lehrmittelverlags Fuchs sei ein wichtiger Schritt für das Verlagsgeschäft.
  • Atlantic Zeiser: Der Nettoerlös wuchs um 1,8 Prozent auf 63,8 Mio. CHF, das EBIT kletterte von 1,2 Mio. auf 3,4 Mio. CHF.
  • Sicherheitsdruck: Hier brach der Nettoerlös auf 75,1 Mio. CHF ein − minus 12,6 Prozent gegenüber dem Geschäftsjahr 2012. Das EBIT kam auf minus 25 Mio. CHF (Vorjahr: plus 2,6 Mio. CHF). Begründet wird die Entwicklung mit "zu einem grossen Teil hausgemachten negativen Effekten".

Der komplette Geschäftsbericht wird am 4. April publiziert.

Veränderung in Verwaltungsrat und operativer Führung

Schließlich meldet die Gruppe noch eine Veränderung im Verwaltungsrat: Hans Kuhn und Andreas S. Wetter treten danach auf der Generalversammlung am 7. Mai nicht mehr zur Wiederwahl an. Als Nachfolger will der Verwaltungsrat Thomas Moser und Peter Stiefenhofer vorschlagen.

Auch in der operativen Führung soll ein Wechsel erfolgen: Der CEO Michel Kunz werde in den nächsten Monaten von seiner Funktion zurücktreten, um sich neu zu orientieren. Als Nachfolger will man einen "erfahrenen Industriemanager" gewinnen. Kunz werde bis Antritt und Einarbeitung des neuen CEO in Verantwortung bleiben.