Aktion der Literaturhäuser

Lesen für die Ukraine

16. Juli 2015
Redaktion Börsenblatt
Als Zeichen der Solidarität und nicht nachlassenden Aufmerksamkeit wollen Literaturhäuser in Deutschland, Österreich und der Schweiz jede ihrer Veranstaltungen im März mit einer kurzen Lesung aus Texten zeitgenössischer ukrainischer Autoren beginnen, auch auf Lesungen des tranzyt-Schwerpunkts der Leipziger Buchmesse.

Viele Schriftsteller, die bereits während der orangenen Revolution 2004 eine aktive Rolle gespielt haben, haben sich in den letzten Monaten zu Wort gemeldet, als Teilnehmer und Kommentatoren der Ereignisse – "oft unter erheblichen persönlichen Risiken. So wurde Serhij Zhadan bei Euromaidan-Protesten in Charkiv von prorussischen Demonstranten brutal zusammengeschlagen", nennt Boris Nitzsche von der Literaturwerkstatt Berlin ein Beispiel. Dass die zeitgenössische Literaturszene in der Ukraine eine der vielstimmigsten und lebendigsten in Europa sei, davon zeugten Autoren wie Juri Andruchowytsch, Andrij Bondar, Andrej Kurkow, Tanja Maljartschuk, Maria Matios, Taras Prochasko, Oksana Sabuschko, Natalka Sniadanko und Serhij Zhadan.

Die Solidaritätskundgebung geht zurück auf eine Initiative der Lektorin Katharina Raabe, die sich seit Jahren für die Entdeckung und Vermittlung osteuropäischer Literaturen engagiert. Die Literaturwerkstatt koordiniert diese Solidaritäts-Aktion (nitzsche@literaturwerkstatt.org).

Die Literaturwerkstatt Berlin gibt auch im 15. poesiefestival berlin Autoren aus der Ukraine eine Stimme: Am 12. Juni finden Lesungen, Colloquien und Performances mit Dichtern aus der Ukraine statt. Der Ukraine-Tag des poesiefestivals berlin wird kuratiert von Serhij Zhadan und Juri Andruchowytsch.