Vom August 14 nach Christi in den August des Jahres 410 ist es ein weiter Schritt: Die Westgoten plündern und verwüsten Rom. Mischa Meier und Steffen Patzold lassen in ihrem Buch »August 410. Ein Kampf um Rom« (Reclam, 261 S., 12,95 Euro) Zeitgenossen wie Augustinus, Historiografen wie Otto von Freising und Historiker wie Edward Gibbon den Untergang des römischen Imperiums schildern.
Mit dem Expansionsdrang europäischer Mächte in der frühen Neuzeit begann eine neue Epoche von Weltreichen, die zwar mit der Kolonialzeit endete, deren globale Nachwirkung aber bis heute spürbar ist. Serge Gruzinski geht in seinem Buch »Drache und Federschlange« (Campus, ca. 380 S., ca. 34,90 Euro; ET: Mai 2014) zwei frühen Ereignissen europäischer Eroberungsbestrebungen nach, die nicht unterschiedlicher enden konnten: Auf der einen Seite stehen die Spanier unter Cortés, dem es im August 1519 mit wenigen Hundert Soldaten gelang, das Aztekenreich zu vernichten. Auf der anderen Seite brach ein halbes Jahr später eine portugiesische Expedition nach China auf, um eine Kolonialherrschaft zu errichten. Die Portugiesen scheiterten kläglich. Aber weshalb? Warum erfüllten sich die imperialen Träume der einen und die der anderen nicht? Diese Fragestellung beschäftigt den französischen Historiker, und er zieht bei seinen Überlegungen den Leser mit in den Bann.