Es gehe darum, in digitalen Zeiten europaweit für faire Wettbewerbsbedingungen zu sorgen und einen gesetzlichen Rahmen zu schaffen, der die kulturelle Vielfalt in Europa sichere, so die Schriftstellerverbände in einer gemeinsamen Stellungnahme, die von Imre Török (VS) und Jean Claude Bologne (SGDL) unterzeichnet und gestern in Paris der Presse vorgestellt wurde.
Zu den Eckpunkten gehören für die Autoren:
- Die Preisbindung, die in elf europäischen Ländern greife und nicht nur die verlegerische Kreativität und den Vertrieb befördere, sondern auch eine faire Vergütung der Autoren.
- Ein reduzierter Mehrwertsteuersatz auch für digitale Bücher
- Ein gerechtes Steuersystem
- Die Sicherung des Autorenrechts - als Kern des europäischen Urheberrechts
Gemeinsam mit dem Börsenverein, dem Deutschen Kulturrat und den französischen Branchenverbänden "Syndicat national de l’édition" und "Syndicat de la librairie française" appellieren die Autorenverbände an die Regierungen der beiden Länder, Seite an Seite eine Strategie für die Förderung einer europäischen Buchkultur zu entwickeln - die dann auch im Arbeitsprogramm der Europäischen Union verankert werden müsse. Die Stellungnahme der Schriftstellerverbände ist hier im Wortlaut abrufbar.
Wie auf boersenblatt.net berichtet, hatte der scheidende Kulturstaatsminister Bernd Neumann den Appell des deutsch-französischen Buchforums bereits ausdrücklich begrüßt - und dabei deutlich gemacht, dass die Kulturbehörden beider Länder sich derzeit eng zu diesen Fragen austauschen würden: "Wir sind gerne bereit, gemeinsam mit dem französischen Kulturministerium einige dieser Punkte in geeigneter Form in den EU-Kontext einzubringen und dem Thema Nachdruck zu verleihen."