Interessierte Verlage und Literaturzeitschriften aus dem Ausland können sich zwischen dem 1. Oktober und dem 1. November online um Übersetzungszuschüsse für in Finnland veröffentlichte Werken bewerben - aus der finnischen, schwedischen oder samischen Sprache.
Gefördert werden direkte Übersetzungen von Prosa, Lyrik, Kinder- und Jugendliteratur, gedruckten dramatischen Texten, Comics, Anthologien und Übersetzungen in Zeitschriften sowie allgemeine Sachliteratur, Essays und Biographien. Die Förderung von Druckkosten ist zusätzlich für finnische Bilderbücher oder Comics möglich. Insgesamt stehen fünf Programme zur Übersetzungsförderung und vier Programme zur Druckkostenförderung zur Verfügung. Die jährlich zu vergebende Fördersumme liegt bei ca. 600.000 Euro.
Über die Förderungen entscheidet der Vorstand der Finnischen Literaturgesellschaft (SKS) auf Vorschlag des beratenden Experten-Ausschusses von FILI. Sie werden ca. sechs Wochen nach Ende der Bewerbungsfrist auf der Homepage von FILI veröffentlicht.
Ein Blick auf finnische Exportschlager
Bereits in Deutsch veröffentlichte Exportschlager aus Finnland sind nach Angaben der finnischen Literaturexportorganisation FILI „Fegefeuer“ von Sofi Oksanen, Riikka Pulkkinens "Wahr" oder Rosa Liksoms Roman "Abteil Nr. 6".
"Für Finnland ist und bleibt der deutsche Buchmarkt einer der wichtigsten Exportmärkte überhaupt", so FILI-Direktorin Iris Schwanck. In den vergangenen fünf Jahren sei Deutschland mehrfach die Nummer 1 in der Übersetzung von Literatur aus Finnland gewesen. Im Oktober 2013 wird Deutschland zudem Ehrengast der Helsinki Buchmesse sein - bevor Finnland 2014 zum Gegenbesuch nach Frankfurt kommt.
"Seitdem bekannt ist, dass Finnland im kommenden Jahr Ehrengast der Frankfurter Buchmesse sein wird, konnten wir erfreut feststellen, dass nahezu jeder deutsche Verlag Literatur aus Finnland veröffentlichen möchte. Wir haben bereits eine lange Liste mit Klassikern, Poesie, Krimis, Belletristik, Kinderbüchern etc.", berichtet Schwanck. Nicht nur der nordische Krimi halte deutsche Leser in Atem, nahezu alle Genres der finnischen Literatur hätten in Deutschland ihre Leserschaft.
Besonders beliebt seien finnische Krimiautoren wie Leena Letholainen oder Matti Rönkä. Aber auch Kinderbuchautoren wie Timo Parvela und Siri Kolu würden gern gelesen. Die Mumin-Bücher von Tove Jansson gehören ohnehin zu den Klassikern in deutschen Kinderzimmern. Sogar junge Romanautoren wie Mikko Rimminen und Tuomas Kyrö werden von Kritikern und Publikum in Deutschland sehr gut aufgenommen, wie FILI berichtet.
Druckkostenförderung für finnische Bilderbücher und Comics
Ausländische Verlage können sich auch um eine Druckkostenförderung für ein finnisches Bilderbuch bewerben. "Startkapital zum Drucken von Bilderbüchern zu vergeben, war für Finnland die Eintrittskarte in die aufstrebenden Märkte der arabischen Welt, China oder auch Indien“, so Iris Schwanck.
Für ein Projekt können nach FILI-Angaben maximal 1.000 Euro bewilligt werden, dies gilt jedoch nur für die tatsächlichen Druckkosten der ersten Auflage. Fördergelder können auch für den Druck finnischer Comics beantragt werden. Auch diese müssen bereits in Finnland erschienen sein und direkt aus der Originalsprache in andere Sprachen übersetzt werden (maximale Fördersumme: ebenfalls 1.000 Euro).
Weitere Informationen (auch auf deutsch) und einen Förderassistenten, der interessierten Verlagen dabei hilft, das richtige Förderprogramm zu finden, gibt es hier.