KrimiZeit-Bestenliste November

"Grenzfall" auf Platz Eins

23. Juli 2015
von Börsenblatt
Ein Neuzugang springt auf den ersten Platz: Die KrimiZeit-Bestenliste im November führt Merle Kröger mit "Grenzfall" (Argument/Ariadne) an – "ein außergewöhnlich gelungenes Spiel mit Wirklichkeit und Fiktion".  Außerdem gibt es fünf weitere Neueinsteiger.

In ihrem Kriminalroman "Grenzfall" spinnt Merle Kröger die tatsächlich geschehene Geschichte von 1992 fort, so Tobias Gohlis von der KrimiZeit-Bestenliste, als zwei Roma beim Übertritt der polnisch-deutschen Grenze mit Wildschweinen verwechselt und erschossen wurden. Kröger schrieb schon das Drehbuch zum Dokumentarfilm "Revision", der den Fall schilderte. In ihrem Krimi kehrt nun Adriana, die Tochter eines der Opfer, 20 Jahre danach zurück, um den – keineswegs verurteilten – Täter mit seiner Tat zu konfrontieren.

Die weiteren Neueinsteiger im November sind:

Platz 6: "Zahltag" von Petros Markaris. Aus dem Griechischen von Michaela Prinzinger (Diogenes)
"Athen. Trilogie der Krise Band 2: Die Armen bringen sich um, die Bourgeois hinterziehen Steuern, der Staat jault. Ein Erpresser wird Volksheld. Als 'nationaler Steuereintreiber' zwingt er die Reichen zu Nachzahlungen. Und straft mit Schierling, Pfeil und Bogen. Böse, komisch, traurig: Pflichtlektüre in finsteren Zeiten."

Platz 7: "Du bist das Böse" von Roberto Costantini. Aus dem Italienischen von Anja Nattefort (C. Bertelsmann)
"Mord im Zentrum der Macht. Die 18jährige Elisa liegt verstümmelt im Graben. Ex-Faschist Commissario Balestreri hat Fußball, Frauen, Whisky im Kopf. 14 Jahre später geht es wieder los. Geritzte Frauen, und Balestreri quält die Schuld. Stark. Epos über Macht, Gewalt, Schuld mit laaangem Ende."
 
Platz 8: "Kings of Cool" von Don Winslow. Aus dem Englischen von Conny Lösch (Suhrkamp)
"Laguna Beach/Baja California. Ben, Chon und O vor 'Zeit des Zorns'. Revierkriege zwischen mexikanischen Fraktionen stören Frieden und Gewinne der lässigen Hydro-Dope-Farmer. 'Leck mich am Arsch', an allem sind die Eltern schuld. Winslow betört durch verfeinerte Technik und fixe Pointen."

Platz 9: "So bitterkalt" von Johan Theorin. Aus dem Schwedischen von Susanne Dahmann (Piper)
"Valla/Nordbro, östliches Schweden. In die Vorschule Lichtung gehen Kinder, deren Eltern in 'Sankt Psycho' verwahrt sind. Einzige Verbindung ist das Zimmer, in dem sie sich begegnen. Ein Raum des Begehrens nicht nur für Erzieher Jan. Super tricky Thriller über die Fallen des Gutmenschentums."

Platz 10: "Das albanische Öl oder Mord auf der Straße des Nordens" von Anila Wilms (Transit)
"Albanien 1924. Eine Schande, unduldbare Verletzung der Gastfreundschaft: Im Bergland werden zwei amerikanische Touristen erschossen. Von Tirana, der provisorischen Kapitale, dringen Schockwellen bis London und Washington. Leidenschaftlich klug:  Parabel über erzwungene Modernisierung und Staatenbildung."  

Monatlich wählen achtzehn auf Kriminalliteratur spezialisierte Literaturkritiker aus Deutschland, Österreich und der Schweiz aus der Masse der Neuerscheinungen die zehn Titel, denen sie viele Leser wünschen.

Die komplette Liste finden Sie im Download unter dieser Meldung und hier.