Wirtschaftspressekonferenz

5,4 Prozent mehr Umsatz bei Ravensburger

13. Oktober 2011
von Börsenblatt
"Wir denken zunehmend in die Richtung, wie wir Bücher und Non-Books miteinander kombinieren können": Ravensburger-Geschäftsführer Johannes Hauenstein gab heute auf der Wirtschaftpressekonferenz des Verlags in Frankfurt Ziele und Zahlen bekannt. In den ersten neun Monaten dieses Jahres konnte der Buchverlag seine Umsätze um 5,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum steigern.

50,1 Millionen Euro erwirtschaftete der Verlag seit Januar mit Büchern, Videos, CD-ROMs, DVDs und Non-Books. "Der Markt ist sehr offen für neue Produkte", so der Befund des kaufmännischen Geschäftsführers.. Allein von Tiptoi haben sich in den vergangenen zwölf Monaten mehr als eine Million Produkte verkauft. Fundamentale Veränderungen durch E-Commerce sah Hauenstein im Buchmarkt.  In den ersten drei Quartalen von 2011 seien die Umsätze im gesamten Buchmarkt laut GfK Media Control um 2,1 Prozent gesunken, in der Belletristik um 0,6 Prozent, im Kinder- und Jugendbuch um 0,5 Prozent. Andere Warengruppen wie Sozialwissenschaften und RWS hätten dagegen um 6,8 Prozent verloren. "Wir gehen davon aus, dass das Kinderbuch auf lange Sicht zu den stabilsten Säulen des Buchmarkts gehören wird", sagte Hauenstein.

Auch die verlegerische Geschäftsführerin Ulrike Metzger glaubt an die Zukunft des gedruckten Buchs. "Für Kinder bis sechs Jahre werden mehr Bücher gekauft", Frühförderung und Leseförderung seien  populäre Ziele, für die sich Eltern und Politiker einsetzten. "Trotz des Umgamgs mit digitalen Medien tendieren moderne Eltern nach wie vor zum gedruckten Buch", hätten neueste Untersuchungen ergeben. "Und die Kinderbuchabteilungen wachsen", ergänzte Hauenstein. Allerdiings würden auch die Non-Books im stationären Handel wichtiger und belegten frei werdende Flächen. 50 Prozent der 3000 Ravensburger Produkte sind Non-Books. Trotz des Bekenntnisses zur gedruckten Ware beobachtet Ravensburger auch durch Ravensburger Digital in München die elektronischen Produkte genau. "E-Books und Apps gewinnen an Bedeutung", so Metzger, "acht Titel der Top Ten der gekauften Bücher-Apps sind Kinderbuch-Apps." In den Fokus nimmt der Verlag nun die Hybrid-Produkte wie die Bücher mit Sound und Pop-Ups ("Zauberklang"), von denen sich bereits 500.000 Eemplare verkauft haben.