Börsenverein zeichnet besten deutschsprachigen Roman des Jahres aus

Eugen Ruge erhält den Deutschen Buchpreis 2011

26. Februar 2015
Redaktion Börsenblatt
Der Gewinner des Deutschen Buchpreises 2011 ist Eugen Ruge. Er erhält die Auszeichnung für seinen Roman „In Zeiten des abnehmenden Lichts“ (Rowohlt). Das teilte der Börsenverein soeben mit.
„Eugen Ruge spiegelt ostdeutsche Geschichte in einem Familienroman. Es gelingt ihm, die Erfahrungen von vier Generationen über fünfzig Jahre hinweg in einer dramaturgisch raffinierten Komposition zu bändigen. Sein Buch erzählt von der Utopie des Sozialismus, dem Preis, den sie dem Einzelnen abverlangt, und ihrem allmählichen Verlöschen. Zugleich zeichnet sich sein Roman durch große Unterhaltsamkeit und einen starken Sinn für Komik aus“, so die Begründung der sieben Jury-Mitglieder. Der Jury für den Deutschen Buchpreis 2011 gehören an: Gregor Dotzauer (Der Tagesspiegel), Ulrike Draesner (Autorin), Clemens-Peter Haase (†, Goethe-Institut), Ina Hartwig (freie Kritikerin), Christine Westermann (Westdeutscher Rundfunk), Uwe Wittstock (Focus) und Jury-Sprecherin Maike Albath (Journalistin bei Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur).

„Aus der Resonanz auf die Auswahlverfahren, die zum Deutschen Buchpreis seit seiner Einführung gehören, habe ich den Eindruck gewonnen, dass die in den letzten Jahren entstandene deutsche Literatur den Vergleich aushalten kann, dem sie sich durch den Deutschen Buchpreis ausgesetzt hat. Im Konzert der internationalen Literatur kann sie sich nicht nur hören lassen, sie hat durch den Deutschen Buchpreis auch eine ganz eigene, schon jetzt nicht mehr wegzudenkende Vernehmbarkeit gewonnen“, sagte Prof. Dr. Gottfried Honnefelder, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels und Vorsitzender der Akademie Deutscher Buchpreis, bei der Begrüßung der rund 400 Gäste im Kaisersaal des Römers.

Ruge hat sich durchgesetzt gegen: Jan Brandt (Gegen die Welt, DuMont), Michael Buselmeier (Wunsiedel, Das Wunderhorn), Angelika Klüssendorf (Das Mädchen, Kiepenheuer & Witsch), Sibylle Lewitscharoff (Blumenberg, Suhrkamp) und Marlene Streeruwitz (Die Schmerzmacherin, S. Fischer). Er erhält ein Preisgeld von 25.000 Euro; die fünf Finalisten erhalten jeweils 2.500 Euro. Der Preisträger wurde in mehreren Auswahlstufen ermittelt. Die Jury hat insgesamt 198 Titel gesichtet, die zwischen Oktober 2010 und dem 14. September 2011 erschienen sind. Aus diesen Romanen wurde eine 20 Titel umfassende Longlist zusammengestellt. Daraus haben die Juroren sechs Titel für die Shortlist gewählt.

Mit dem Deutschen Buchpreis 2011 zeichnet die Börsenverein des Deutschen Buchhandels Stiftung zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse den besten deutschsprachigen Roman des Jahres aus. Partner des Deutschen Buchpreises sind Paschen & Companie, die Stiftung der Frankfurter Sparkasse, die Frankfurter Buchmesse und die Stadt Frankfurt am Main.

Auszüge aus allen nominierten Romanen stehen über libreka! kostenlos zum Download bereit. Zudem werden Auszüge aus den Shortlist-Titeln in englischer Übersetzung und ein englischsprachiges Dossier zur Shortlist auf dem Internetportal signandsight.com präsentiert.

Ein Porträt von Eugen Ruge, veröffentlicht im Börsenblatt, Heft 36, können Sie am Ende dieses Artikels herunterladen. 

Bilder der Preisverleihung sehen Sie in unserer Bildergalerie