Bastei Lübbe

No risk, no fun

5. Oktober 2011
von Börsenblatt
Der Bastei Lübbe Verlag bringt zur Finanzierung seiner Wachstumsstrategie eine Anleihe über 30 Millionen Euro auf den Kapitalmarkt. Dazu ein Kommentar von Börsenblatt-Redakteurin Christina Schulte.

Nein, es ist nicht Onkel Dagobert, der sein Füllhorn über dem Bastei Lübbe Verlag ausschütten wird. Vielmehr werden es zahlreiche Klein- und institutionelle Anleger sein, die den Verlag mit 30 goldenen Millionen Euro versorgen. Ein wahrer Geldsegen, in dessen Genuss auch schon Klett und Edel mit ihren Unternehmensanleihen gekommen sind.
 
Es zeugt von einer klugen Beurteilung der Lage, sich gerade in turbulenten Zeiten auf dem Bankensektor frei zu machen von dessen Irrungen und Wirrungen. Nicht jedes Unternehmen schafft das, aber eine hohe Bekanntheit und eine starke Marke, über die Bastei Lübbe verfügt, helfen. Und ein solides Rating natürlich, das die Unternehmen mit Röntgenblick durchleuchtet.

Zwar mag diese Art der Finanzierung das eine oder andere Prozentpünktchen teurer sein als die Bankenfinanzierung – attraktiv ist sie allemal. Man gewinnt Planungssicherheit einerseits, und Sicherheiten für die Gläubiger andererseits müssen nicht gewährt werden, was die Sache wesentlich vereinfacht. Den An­legern wird das Risiko mit einem hohen Zinssatz versüßt, der deutlich über dem liegt, was sich mit betulichem Tagesgeld oder biederen Bundesanleihen verdienen lässt. Totalverlust inklusive. Aber: No risk, no fun.

In fünf Jahren, 2016, wird sich Bastei Lübbe messen lassen müssen. Dann ist Zahltag und dann erst wird sich auch zeigen, ob es sich für die Kölner gelohnt hat. Denn nur Geld hin- und herschieben ist nicht Zweck der Übung.