Branchen-Monitor

Umsatz August 2011

22. September 2011
von Börsenblatt
Keine Schlangen an den Kassen: Die Ferienzeit machte sich bei den Einnahmen der Buchhändler bemerkbar: Im August verloren Sortiment, E-Commerce und Warenhäuser an Boden.

Der Buchhandelsumsatz hat auch im August den Turn-around nicht geschafft. Mit den Einnahmen der Händler ging es einmal mehr nach unten. Bei den Vertriebswegen Sortiment, E-Commerce und Warenhäuser war beim Barumsatz im Vorjahresvergleich ein Minus von 2,4 Prozent zu verbuchen. Das geht aus dem Branchen-Monitor Buch hervor, der im Auftrag des Börsenvereins von Media Control GfK International ermittelt wird. Nach acht Monaten liegen die Einnahmen summa summarum um 1,4 Prozent unter dem Wert des Vergleichszeitraums 2010.

Sorgenfalten im Sortiment

Der stationäre Buchhandel für sich betrachtet verzeichnete erneut eine schlechtere Entwicklung als der Branchendurchschnitt. Das Umsatzminus beim Barumsatz belief sich hier auf 3,1 Prozent. Unterm Strich ist damit nach acht Monaten eine Lücke von 2,4 Prozent entstanden. Wesentlich besser lief im August das Rechnungsgeschäft: Ein Plus von 8,2 Prozent ist hier zu notieren.

Die Rückgänge zogen sich – unter Berücksichtigung sämtlicher Vertriebskanäle – durch alle drei Editionsformen. Am stärksten getroffen hat es die Hörbücher, die 10,4 Prozent verloren haben (siehe Grafik). Bei Hard- und Softcovern beliefen sich die Einbußen auf 2,4 Prozent. 1,6 Prozent waren es bei den Taschenbüchern.

"Schoßgebete" pushen Belletristik

Bei den Warengruppen gelang es nur der Belletristik, ein schwarzes Vorzeichen zu setzen. Plus 0,4 Prozent sind es geworden, hier zeigen wohl die "Schoßgebete" ihre Wirkung. In den anderen Segmenten dominierten die Minuszeichen, vor allem bei Naturwissenschaften, Medizin, Informatik und Technik, die nahezu zweistellig absackten. Gleiches gilt für Sozialwissenschaften, Recht und Wirtschaft. Selbst das Sachbuch, das dem Buchhandel in den vergangenen Monaten so viel Freude gemacht hatte, verlor gut fünf Prozent. Das Fazit nach acht Monaten: Das Weihnachtsgeschäft muss schön rund laufen, damit die Verluste des übrigen Jahres kompensiert werden können.

Christina Schulte