Wer zahlt, bestimmt die Musik. Hans Barlach gehören fast 40 Prozent vom Suhrkamp Verlag, doch bisher durfte er nur zuhören. Bisher. Schon in wenigen Monaten will er die Geschäfte im Verlag führen. Dafür ist Barlach eigens nach Berlin umgezogen. Und weil das wohl nicht gereicht hätte, um die Suhrkamp-Führung für sich einzunehmen, hat er sich 2009 auch einen entsprechenden Passus in die Gesellschaftsverträge schreiben lassen. Die Vereinbarung stand, die Zeit verging – und ist nun gekommen.
Doch: Überraschung! Suhrkamp bereitet Barlach keinen großen Empfang. Und Barlach versüßt den Suhrkamplern seinen Einzug ins Spitzentrio mit Klagen vorm Berliner Amtsgericht. Schade. Die Medienwelt ist nun wieder mit dem Gesellschaftertheater beschäftigt, statt all die guten Suhrkamp-Bücher zu lesen. »Blumenberg« von Sibylle Lewitscharoff zum Beispiel, oder Judith Schalanskys »Der Hals der Giraffe« oder, oder, oder.