Hiring-Partys im Carl-Auer Verlag

"Relaxen, chillen, reden, lachen, fragen…"

10. August 2011
von Börsenblatt
Im Carl-Auer Verlag findet am 9. September eine Party statt, eine Hiring-Party. Eingeladen werden potenzielle Kanditaten für die Besetzung einer freien Stelle im Internet- und Kongressmarketing. Geschäftsführerin Beate Ulrich erklärt, wie das Recruiting-Format funktioniert.

Sie scheinen mit Hiring-Partys gute Erfahrungen gemacht zu haben. Haben Sie auch schon andere ungewöhnliche Recruiting-Formate ausprobiert, zum Beispiel Speed-Dating?
Wir haben bei zwei Hiring-Parties jemanden gefunden, der exakt zu uns passt. Immer mal wieder haben wir auch ganz normale Bewerbungsverfahren durchgeführt, uns dann aber sofort wieder nach der Hiring-Party gesehnt. Speed-Dating bietet sich unserer Meinung nach nicht an. Ein bisschen was muss und will man von den zukünftigen Kollegen schon wissen.

Wie muss man sich eine solche Party beim Carl-Auer Verlag vorstellen?
Relaxen, chillen, reden, lachen, fragen, staunen, antworten, zeigen, erklären, Auskunft geben, austauschen, relaxen, chillen, reden, lachen usw.

Wie viele Gäste werden geladen?
Zwischen zehn und 25.

Welche Mitarbeiter kommen aus dem Verlag dazu?

Das Event will niemand verpassen - obwohl es ein Samstagnachmittag ist und es keinen Freizeitausgleich für die Teilnahme gibt. Jeder will doch sehen, wer zukünftiger Kollege werden könnte. Und jeder will seine Meinung zu allen Bewerbern kundtun. Eine Hiring-Party ist eine spannende, effektive und durchaus auch spaßige Veranstaltung, da muss man niemanden bitten, dabei zu sein.

Was gibt es zu essen?
Süßes Nachmittagsbuffet mit Kaffee und Tee, später ein herzhaftes Abendbuffet, durchaus auch mit Alkohol.

Und Musik?
Musik läuft im Hintergrund.

Worin liegen für Carl-Auer die Vorteile von Hiring-Partys?  
Wir können die Bewerber in einem gelösten Kontext kennen lernen und viel mehr von ihnen erfahren, als in einem Bewerbungsgespräch, Positives und Negatives. Ein Beispiel: Eine Teilnehmerin sprach im Laufe der Hiring Party mit allen Mitarbeitern und tatsächlich hat sie alle nach den Arbeitszeiten und Urlaubstagen ausgefragt und genörgelt. Da waren wir uns schnell einig, dass diese Dame – trotz guter Zeugnisse – nicht in die engere Wahl kommt. Außerdem spart eine Hiring-Party richtig Zeit: Statt stundenlanger Bewerbungsgespräche vier Stunden Party, das ist echter Gewinn.

… aber Sie führen schon noch Bewerbungsgespräche mit den Kandidaten, für die Sie sich auf der Party entschieden haben, oder?
Etwa zwei Bewerbungsgespräche laufen dann noch, aber die sind sehr angenehm und dauern meistens auch nicht mehr so lange. Man kennt das: Schon nach der Begrüßung weiß man, der- oder diejenige passt nicht ins Unternehmen und trotzdem hat der Bewerber ein Anrecht auf ein ordentliches Bewerbungsgespräch. Für uns ist das verlorene Zeit. Und die Hiring-Party erspart uns solche Zeitverluste.

Gibt es auch Vorteile für die Bewerber?
Klar. Sie können den zukünftigen Arbeitgeber und alle Mitarbeiter kennen lernen, spüren die Vibrations und können auch beobachten, wer bewirbt sich denn mit mir im Feld. Denn auf den Hiring-Parties tauschen sich auch die Bewerber untereinander aus.

Welche Positionen eignen sich für Hiring-Partys, welche nicht?
Alle Vollzeitstellen sind geeignet; für die Besetzung von Praktikumsplätzen ist keine Hiring-Party notwendig bzw. wäre ein zu großer Aufwand.

Was passiert, wenn die Party vorbei ist?
Dann wird es erst richtig spannend. Das Team setzt sich zusammen und es wird sehr lange über die einzelnen Begegnungen gesprochen. Bisher war es immer so, dass am Ende zwei Kandidaten in der engeren Wahl waren.

Wie ist die Resonanz der Jobsucher auf diese Form der Bewerbung?
Sie zeigen Begeisterung, wissen aber nicht was sie erwartet – und sind deshalb unsicher. Manche denken, es wäre ein Assessmentcenter. Und zunächst wird auch beim Alkohol nicht zugegriffen, weil man glaubt, das sei ein Test. Am Ende sind aber immer alle begeistert. Jedenfalls haben wir gegen Ende der Party immer Mühe, die letzten durch die Tür zu bekommen.

Bewerben sich die richtigen Kandidaten?
Ja, es bewerben sich die gleichen Bewerber wie bei anderen Bewerbungsverfahren auch. Vielleicht ist der eine oder andere dabei, der nur mal gucken will, das kann natürlich sein.

Wie beurteilen Sie die Stellenbesetzbarkeit derzeit?
Zur Zeit hat man eine große Auswahl. Es stehen viele gute und gut ausgebildete Leute auf der Straße und vor allem auch Berufsanfänger mit tollen Qualifitkationen.