Verlage

Eichborns Chancen

28. Juli 2011
von Börsenblatt
Für den Frankfurter Eichborn Verlag gibt es derzeit 15 Interessenten – darunter sechs Verlage. Nach Einschätzung des vorläufigen Insolvenzverwalters Holger Lessing macht es Sinn, "Eichborn in bestehende Verlagsstrukturen einzubetten". Allerdings brauche jeder Investor einen langen Atem – "ob er nun aus der Branche kommt oder nicht".

Als Minuspunkte der Vergangenheit benennt der Jurist zu große Büroräume, eine überdimensionierte Software-Lösung und zu hohe Personalkosten. Im Juni hatte der Verlag vorläufige Insolvenz angemeldet. Spätestens bis Ende August will Lessing geklärt haben, wer von den 15 Interessenten als Käufer infrage kommt.

Die Stadt Frankfurt kann sich vorstellen, den Eichborn Verlag zu unterstützen – "im Rahmen unserer Möglichkeiten", so Kulturdezernent Felix Semmelroth gegenüber dem Börsenblatt. Konkrete Anfragen würden der Stadt aber bisher nicht vorliegen. Eichborn sei ein wichtiger Verlag für Frankfurt, betonte Semmelroth. Hilfestellung könne die Stadt unter anderem bei der Suche nach preiswerten Räumen geben – etwa im geplanten "Haus der Buchkultur", das die Stadt nach dem Umzug des Börsenvereins im heutigen Buchhändlerhaus im Großen Hirschgraben einrichten will.

 

Lesen Sie auch das Interview mit Holger Lessing im aktuellen Börsenblatt 30 / 2011.