Schweiz

Billig-E-Books bei Ex Libris: Rabattaktion provoziert Lieferstopp

21. Juni 2011
von Börsenblatt
Die E-Book-Rabattaktion des Schweizer Online-Händlers Ex Libris hat deutsche Verlage dazu veranlasst, die Belieferung mit digitalen Titeln zu unterbrechen. Ex Libris hatte via Website angekündigt, E-Books mit einem Preisnachlass von 30 Prozent anzubieten.
In der Schweiz gibt es nach wie vor kein Gesetz zur Buchpreisbindung – und der vom Parlament verabschiedete Entwurf enthält auch keinen Passus über E-Books. Die deutschen Verlage – darunter die Verlagsgruppe Random House – verlangen aber nicht nur von deutschen, sondern auch von ausländischen Handelspartnern die Einhaltung der von ihnen festgesetzten Endpreise. Random House-Sprecherin Claudia Limmer betont gegenüber boersenblatt.net: „Ex Libris ist für uns ein wichtiger Handelspartner in der Schweiz, dem unser gesamtes Buchprogramm zur Verfügung steht. Die Buchpreisbindung – die wir ausdrücklich unterstützen – gilt in Deutschland auch für Ebooks. Da unsere E-Books inzwischen weltweit angeboten werden, verlangen wir von allen Handelspartnern die Beachtung der gesetzlichen Buchpreisbindung für Deutschland.“

Da Ex Libris diese Vereinbarung offenbar verletzt hatte, unterbrach der Münchner E-Book-Lieferant Ciando im Namen der Verlage die Auslieferung an Ex Libris, wie Ciando bestätigt. Ex Libris hat sein gesamtes E-Book-Angebot deshalb vorläufig vom Netz genommen.