Peter-Huchel-Preis 2011

Marion Poschmann überzeugt mit kühler Schönheit

16. Januar 2011
Redaktion Börsenblatt
Der diesjährige Peter-Huchel-Preis für deutschsprachige Lyrik geht an die in Berlin lebende Lyrikerin Marion Poschmann (41). Die Jury würdigte in ihrer Sitzung am Wochenende ihren Band "Geistersehen" (Suhrkamp) als herausragende Neuerscheinung des Jahres 2010. Die Auszeichnung wird am 3. April, Huchels Geburtstag, in Staufen im Breisgau verliehen.
Poschmanns Lyrik überzeuge, so die Jury in ihrer Begründung, durch sprachliche Virtuosität und gedankliche Geschlossenheit. Streng komponiert und motivisch eng verschränkt nutze ihr dritter Gedichtband Repertoire und Formsprache klassischer Dichtung, vor allem Ode und Sonett, um stilsicher und intellektuell brillant Möglichkeiten und Grenzen der Wahrnehmung auszuloten. In poetischen Versuchsanordnungen schaffe die Autorin aus Testbildern, Störbildern, Trugbildern und Spiegelungen einen Resonanzraum von kühler Schönheit.