"Ich bin aufgeregt und gespannt, was der Tag bringt", sagt Daniela Hintze. Die 25-Jährige ist Multichannel-Coach bei Thalia in der Hamburger Europa-Passage. Und damit Ansprechpartnerin für alle, die sich am Erstverkaufstag für den Oyo, das neue Thalia-Lesegerät für E-Books, interessieren. In den vergangenen Tagen hatten Aufsteller den Countdown bis zum Erscheinen des Reader angekündigt. Doch am Vormittag ist es in der Filiale wie üblich noch ruhig. So hat Hintze selbst noch etwas Zeit, sich am Präsentationsstand mit dem Gerät vertraut zu machen.
Der 240 Gramm schwere und 139 Euro teure Oyo soll eine "Thalia- Buchhandlung zum Mitnehmen" sein, heißt es in der Werbung - im Praxistest bremst die langsame WLAN-Verbindung den Blick ins virtuelle Buchregal erst einmal etwas aus. Doch dann gibt es den Thalia-eBook-Shop mit Bestsellern, Büchern nach Kategorien, Titelsuche, Buchhändler-Tipps und Kundenrezensionen übersichtlich auf den 6-Zoll-Bildschirm. Die Gesamtzahl der verfügbaren Titel ist nicht abzulesen. In der Belletristik sind es über 10.000.
Inzwischen wagt sich auch ein Kunde an den Oyo heran. "Das ist meine erste Berührung mit so einem Gerät", berichtet der 65-Jährige, der sich als Vielleser bezeichnet und zum Stöbern reinschaut. "Ich finde es gut, dass ich hier die Möglichkeit zum Ausprobieren habe, denn ich kann mir gar nicht vorstellen wie es ist, daran zu lesen." Positiv vermerkt er, dass die Schriftgröße variabel ist: "Gerade wenn man älter wird, ist das wichtig." Sein Fazit nach ein paar Minuten: "Ich kann mir vorstellen, darauf anzuspringen."
Daniela Hintze macht sich jetzt daran, in der Buchhandlung Hinweise auf den Oyo zu verteilen: Banderolen um Bücher, die im Thalia-eBook-Shop erhältlich sind, bedruckte Luftballons und Aufsteller. "Wir erwarten heute vor allem Vielleser und Vielreisende aller Altersgruppen, die den Oyo testen und mit anderen Geräten vergleichen möchten - und Männer, die spielen wollen", lacht die Buchhändlerin, die zur Premiere 40 Geräte zum Verkauf bereit hält. Im Thalia-Flagshipstore in der Spitaler Straße beschäftigte sich am Vormittag allerdings bislang nur ein Mann mit dem Oyo – der Techniker, der sich darum bemühte, die Internetverbindung zum Laufen zu bringen.