Buch und Buchhandel in Zahlen

Buchhandlungen

1. August 2014
von Börsenblatt
Erfreulich: Der deutsche Buchhandel schloss 2013 mit einem Umsatzplus ab (0,2 Prozent) − erstmals seit zwei Jahren (2012: -0,8 Prozent; 2011: -1,4 Prozent). Wie entwickelten sich Umsatz, Vertriebswege und Mitarbeiterzahlen der Branche? Daten und Fakten für einen ersten Überblick.

Die Buchbranche lag 2013 erneut knapp unter der Umsatzgrenze von zehn Milliarden Euro. Nach Berechnungen des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels wurden 2013 im Buchhandel über buchhändlerische Betriebe und das Internet 9,536 Milliarden Euro eingenommen. Gegenüber 2011 entspricht das einem Plus von nominal 0,2 Prozent.

Laut statistischem Bundesamt gibt es in Deutschland im Bereich Einzelhandel mi Büchern, Zeitschriften und Zeitungen 6.554 Betriebe (Stand 2012; Anzahl Steuerpflichtiger ab 17.500 Euro Jahresumsatz, ohne MwSt.; 2011: 6.693). Beim Einzelhandel mit Büchern erfasste das Statistische Bundesamt 4.038 Betriebe (2011: 4.137).

3.240 Buchhandlungen waren am 1. April 2014 Mitglieder des Börsenvereins (1. April 2013: 3.440).

Stationärer Buchhandel, Warenhäuser und Buchclubs

Der Umsatz im Sortimentsbuchhandel (ohne E-Commerce) stieg 2013 im Vergleich zum Vorjahr um 0,9 Prozent auf 4,639 Milliarden Euro.

Die stationären Buchhändler (ohne E-Commerce) sind 2013 nach wie vor Hauptvertriebspartner der Verlage, ihr Umsatzanteil liegt zwar seit 2011 (49,7 Prozent) unter der 50-Prozent-Marke, ist aber 2013 (48,6 Prozent) gegenüber 2012 (48,3 Prozent) wieder leicht angestiegen.

Warenhäuser und Buchclubs haben in den vergangenen Jahren kontinuierlich Anteile am Buchmarkt eingebüßt. Die Buchgemeinschaften kommen 2013 auf nur noch 1,6 Prozent (2012: 1,8 Prozent) − erwirtschafteten 155 Millionen Euro (minus 10,4 Prozent zum Vorjahr). Auch der Anteil der Warenhäuser ist weiter gefallen: auf 1,5 Prozent (2012: 1,7 Prozent). Lediglich noch 142 Millionen Euro (minus 10,7 Prozent zum Vorjahr) werden dort mit Büchern erwirtschaftet.

Versand- und Internetbuchhandel mit Minus

Für den Versand- und Internetbuchhandel, in den Jahren zuvor offenbar Profiteur der Entwicklungen, gab es 2013 Einbußen (möglicher Einfluss durch den Image-Verlust von Amazon; Buy-Local-Initiativen): Zusamen kommen sie 2013 auf einen Anteil von 18,6 Prozent (minus 2,1 Prozent zum Vorjahr) am Buchhandelsumsatz.

  • Auch der Internetbuchhandel allein betrachtet verzeichnet 2013 ein Umsatzminus von 0,5 Prozent auf 1,559 Milliarden Euro. Der Anteil am Buchhandelsumsatz sank von 16,5 Prozent (2012) auf 16,3 Prozent (2013).
  • Zum Vergleich Versandbuchhandel: 218 Millionen Euro Umsatz (minus 12,4 Prozent). Anteil am Buchhandelsumsatz: 2,3 Prozent (2013); 2,6 Prozent (2012).

Laut aktueller E-Book-Studie, die der Börsenverein in Zusammenarbeit mit GfK Consumer Panels 2014 vorgelegt hat, wurde im Publikumsmarkt (ohne Schul- und Fachbücher) 2013 mit E-Books ein Anteil von 3,9 Prozent (2012: 2,4 Prozent; 2011: 0,8 Prozent; 2010: 0,5 Prozent) am Buchumsatz erreicht. Am Gesamtumsatz der Buchhandlungen hatten sie einen Anteil von 1,0 Prozent.

Das Direktgeschäft der Verlage ist 2013 ebenfalls leicht ausgebaut worden. Fast ein Fünftel (19,7 Prozent) der Buchhandelsumsätze − 1,876 Milliarden Euro − wurde ohne zwischengeschaltete Händler abgewickelt.

E-Books im Sortiment

2013 boten 79 Prozent (2012: 73 Prozent) der stationären Buchhandlungen E-Books und/oder E-Reader an.

Rund 65 Prozent der Verlage hatten 2013 E-Books im Programm (2012: 53 Prozent).

Anteil der Beschäftigten im Buchhandel sinkt

2013 arbeiteten nach vorläufigen Angaben des Statistischem Bundesamt 30.900 Beschäftigte im Einzelhandel mit Büchern. Das entspricht einem Minus von 2,2 Prozent gegenüber dem Jahr zuvor.

Die neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge für den Beruf "Buchhändler/in" sind laut DIHK weiter abgesunken: 2013 wurden 438 Verträge abgeschlossen, 2012 waren es 443, 2011 noch 650. Die Anzahl der laufenden Ausbildungsverträge sank von 1.673 (2011) über 1.505 (2012) auf 1.278 (2013). Die Zahlen geben jeweils den Stand vom 31. Dezember des Jahres wieder.

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