Buch und Buchhandel in Zahlen

Verlage

1. August 2014
Redaktion Börsenblatt
Wie viele Verlage gibt es in Deutschland und mit welchen Sparten erwirtschaften Sie die größten Umsätze? Die wichtigsten Zahlen und Fakten.

Im Jahr 2012 zählte das Statistische Bundesamt 2.209 Verlage in Deutschland (ab Jahresumsatz von 17.500 Euro, ohne MwSt.), 2011 waren es 2.243 Verlage. 

Inländische Titelproduktion

Laut Deutscher Nationalbibliografie und VLB haben die Verlage 2013 insgesamt 81.919 Titel in Erstauflage herausgebracht, 2,6 Prozent mehr als 2012 (79.860). Inklusive Neuauflagen waren es 2013 93.600 Titel (2012: 91.100). 

Der Anteil der Taschenbuchproduktion an den Erstauflagen hat sich 2013 mit 13,4 Prozent gegenüber 2012 (13,8 Prozent) nur leicht gesenkt − 10.978 neue Titel brachten die Verlage in den Handel.

Die nach Titelproduktion (Erstauflagen) wichtigsten Verlagsorte waren 2013: Berlin (9.278), München (8.238), Hamburg (4.661), Stuttgart (4.242), Köln (2.741) und Frankfurt am Main (2.669).

Warengruppen

Bei den Warengruppen steht die Belletristik 2013 weiter an erster Stelle – hat sich jedoch gegenüber 2012 etwas verschlechtert. 33,8 Prozent (2012: 35,0 Prozent) aller Umsätze entfielen auf das Segment. 2012 stammten 18,6 Prozent der Titelproduktion (Erstauflagen) aus diesem Segment.

Weitere Marktanteile 2013 nach Warengruppen:

  • Kinder- und Jugendbücher: 15,8 Prozent (2012: 15,6 Prozent)
  • Reise: 6,3 Prozent (2012: 6,1 Prozent)
  • Ratgeber: 14,5 Prozent (2012: 13,8 Prozent)
  • Geisteswissenschaften, Kunst, Musik: 4,5 Prozent (2012: 4,4 Prozent)
  • Naturwissenschaften, Medizin, Informatik, Technik: 4,3 Prozent (2012: 4,4 Prozent)
  • Sozialwissenschaften, Recht, Wirtschaft: 2,6 Prozent (2012: 2,5 Prozent)
  • Schule und Lernen: 9,0 Prozent (2012: 8,9 Prozent)
  • Sachbuch: 9,3 Prozent (2012: 9,3 Prozent)

Bücherpreise

Der Durchschnittsladenpreis der Print-Neuerscheinungen lag 2013 bei 26,76 Euro, mehr als ein Euro über dem Vorjahreswert (2012: 25,63 Euro).

Plus bei Übersetzungen − Minus bei Lizenzen

2013 wurden von den Verlagen 10.731 Übersetzungen in Erstauflage herausgebracht, damit das Niveau der vorangegangenen Jahre gehalten. Im Gegenzug wurden aber nur noch 6.466 Lizenzen ins Ausland (2012: 6.855; 2011: 8.000) ver­kauft. Im Zeitraum 2003−2013 wurde bei Lizenzvergabe ins Ausland im Jahr 2007 (9.225) der höchste Wert erzielt. 2013 wurden die meisten Lizenzen für Übersetzungen ins chinesische (1.081), spanische (529) und englische (444) vergeben.

Geschäft mit E-Books

Laut E-Book-Studie von GfK Consumer Panels im Auftrag des Börsenvereins, hatten 2013 65 Prozent der Verlage E-Books im Programm (2010: 35 Prozent; 2011: 49 Prozent; 2012: 53 Prozent). Der durchschnittliche Umsatzanteil lag bei 9,4 Prozent (2012: 9,5 Prozent; 2011: 6,2 Prozent). Für 2014 erwarten die Verlage einen Anteil von 11,9 Prozent.

Bei den Novitäten wurden bei den befragten Verlagen 2013 im Schnitt 48 Prozent (2012: 54 Prozent)* der Bücher auch als E-Book produziert, bei der Backlist waren es 36 Prozent (2012: 29 Prozent). Aber: Zwei Drittel aller Titel, die direkt bei den Barsortimenten lieferbar sind, liegen auch als E-Book vor − das ergab eine Erhebung im Zwischenbuchhandel.

* Ein Grund der Veränderung könnte die vergrößerte Stichprobe der befragten Verlage sein.

Ihre E-Books vertrieben die Verlage 2012 zu 14 Prozent direkt, zu 72 Prozent über den Online-Buchhandel, zu 5 Prozent über Verleihmodelle und zu 8 Prozent über sonstige Vertriebsmöglichkeiten.

Beschäftigte im Verlag

Ende Juni 2013 waren laut Statistik der Bundesagentur für Arbeit 118.873 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Verlagen (minus 1,1 Prozent zum Vorjahr) tätig. Mehr als die Hälfte davon weibliche Angestellte (68.750). Allerdings werden in dieser Statistik nicht nur die Buch-, sondern auch die Zeitungs-, Zeitschriften- und sonstige Verlage gezählt.

Im Jahr 2013 wurden laut der Statistik des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) 777 neue Ausbildungsverträge für den Beruf "Medienkaufmann/frau“ abgeschlossen, 2012 waren es laut DIHK noch 872. Die laufenden Ausbildungsverträge in Verlagen sanken von 2.269 (2012) auf 2.173 (2013). Stand jeweils 31. Dezember des Jahres.

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