... dafür gibt es aber zwei Romane, die sich in der letzten Woche jeweils immerhin um sieben Plätze nach oben gearbeitet haben: Zum einen ist das die Sonderausgabe von Joanne K. Rowlings "Harry Potter und der Halbblutprinz" (Carlsen, von Platz 18 auf Platz 11), die kräftig vom gestrigen Kinostart des sechsten "Potter"-Abenteuers profitiert hat. "Das gilt übrigens auch für die anderen Titel der Serie, bei denen die Nachfrage ebenfalls signifikant gestiegen ist", teilte Carlsen-Pressefrau Katrin Hogrebe gegenüber boersenblatt.net mit. Zweiter Aufsteiger der Woche ist das Debüt "Die unsichtbaren Stimmen" (Krüger, von Platz 23 auf Platz 16) der 1975 geborenen Autorin Carolina de Robertis. Hier haben vor allem die durchweg positiven Rezensionen in "Brigitte", "Cosmopolitan" und "Freundin" zum Erfolg beigetragen. Entsprechend resümiert Andrea Engen, Presseleiterin für den Bereich Unterhaltung der S. Fischer Verlage: "Es gibt ihn also doch, den großen Frauenroman." Neu eingestiegen auf Platz 20 ist "Bruno, Chef de police" (Diogenes), offenbar der perfekte Urlaubskrimi für Frankreichliebhaber und solche, die es werden wollen: 50.000 verkaufte Exemplare seit Erscheinen des Titels im April sprechen für sich. Den prompten Einstieg auf Platz 25 hat schließlich ein geheimnisvoller Unbekannter geschafft: "Das Buch ohne Namen" (Lübbe) ist jedenfalls nicht der neue Roman von Dan Brown, wie Lübbe in einer geschickt eingesetzten Werbeanzeige definitiv klargestellt hat. Zumindest lässt der Verlag uns aber wissen, dass der Roman (?) aus Großbritannien stammt, dort zunächst im Selbstverlag erschienen war und seine Leser über das Internet erobert hat.
Bei den Sachbüchern ist der Neuauflage des "Rechtschreib-Duden" (B.I. und F.A. Brockhaus) ein echtes Kunststück geglückt: Obwohl die offizielle Markteinführung erst für den 21. Juli angekündigt ist, hat der 25. Aufguss des Standardwerks schon jetzt die Charts gestürmt und ist direkt auf Platz 6 der Liste eingestiegen. Freuen darf man sich über mehr als 5.000 neu aufgenommene Stichwörter, darunter die beliebte "Abwrackprämie" und der weniger schöne "Datenklau". Aber auch die Vorauflage wird offenbar noch fleißig verkauft und hält sich immerhin noch auf Platz 17 der Sachbuchcharts. "Macht und Missbrauch" (Fackelträger) heißt das Enthüllungsbuch des ehemaligen bayerischen Ministerialbeamten Wilhelm Schlötterer, mit dem er sich der Verklärung der Strauß-Ära entgegenstellt. Am 9. Juli erschienen und mit einer großen Veranstaltung im Münchner Literaturhaus vorgestellt, waren die 10.000 Exemplare der Erstauflage schon eine knappe Woche später verkauft. Auf Anhieb ist dem Titel so der Einstieg auf Platz 9 der Bestsellerliste gelungen. Laut Verlagsmitteilung soll am heutigen Freitag die zweite Auflage mit noch einmal 10.000 Exemplaren an den Start gehen. Weitere Neueinsteiger im Bereich Sachbuch sind die Titel "So regiert die Kanzlerin" (Piper, Platz 12) von Margaret Heckel, "Michael Jackson – Black or White" (Hannibal, Platz 13) von Hanspeter Künzler, Monika Marons "Bitterfelder Bogen" (S. Fischer, Platz 18) und Udo Ulfkottes "Vorsicht Bürgerkrieg!" (Kopp, Platz 20).
