Die Laudatio auf Monika Maron hielt die Schriftstellerin Judith Hermann, die auch die hervorragende Chronistin deutsch-deutscher Erinnerungen hervorhub und dabei betonte: "Die Gestalten ihrer Bücher sind immer viel mehr oder ganz anders, als sie gezeigt werden oder sich zeigen." Dabei gehe es wesentlich um "Erfindung als Erinnerung" und "Erinnerung als Rettung".
Seit 25 Jahren ehren das ZDF, 3sat und die Stadt Mainz mit dem Literaturpreis Schriftsteller für ihr Lebenswerk und für das Zusammenwirken von Literatur und Fernsehen. Auch Monika Maron, 1941 in Berlin geboren, wird als Mainzer Stadtschreiberin des Jahres 2009 gemeinsam mit dem ZDF eine Dokumentation nach freier Themenwahl produzieren und die Stadtschreiberwohnung im Mainzer Gutenberg-Museum beziehen.
Berühmt wurde Monika Maron gleich mit ihrem Debütroman "Flugasche" 1981. Die in der DDR lebende Autorin prangerte offen die Umweltsünden ihres Staates an, weshalb das Buch nur in der Bundesrepublik erscheinen durfte. 1988 siedelte sie nach Westdeutschland um. Große Erfolge feierte sie mit "Stille Zeile Sechs" (1991), einem kritischen DDR-Generationsroman, dem Frauenroman "Animal Triste" (1997) und mit dem autobiografischen Buch "Pawels Briefe" (1999), in dem sie den jüdischen Wurzeln ihrer Familie nachspürte. Mit den Romanen "Endmoränen" (2002) und "Ach Glück" (2007) behandelte Monika Maron aus der Sicht einer älter werdenden Frau geglückte und gescheiterte Lebensentwürfe.