Lockdown-Wochen drücken Umsatz drastisch

Das hat eine Marktanalyse von GfK im Auftrag des Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verbands (SBVV) ergeben, wie der Verband in seinem Newsletter "Schweizer Buchhandel" berichtet. Seit dem 11. Mai sind die Buchhandlungen in der Schweiz wieder geöffnet. Die Marktanalyse zeige für die achtwöchige Lockdown-Phase vom 16. März bis zum 10. Mai die Auswirkungen der Schließung auf die Buchhandelsumsätze in der Deutschschweiz:

• Der Umsatz des Deutschschweizer Buchhandels ist gegenüber der Vorjahresperiode (KW12 bis KW19) um 28,2 Prozent gesunken.
• Die Umsatzentwicklung der einzelnen Marktteilnehmer sei enorm unterschiedlich, von stabil bis zu einem Rückgang von über zwei Dritteln.
• Aufgrund der massiven Marktveränderungen während dieser Phase stehe die Auswertung unter gewissen Vorbehalten, da namentlich die kleineren Buchhandlungen in der Schweiz nicht vollständig in den Marktzahlen erfasst sind.

Der Umsatzrückgang sei in seinem Umfang massiv und werde in der an sich schon ertragsschwachen Branche wohl mittelfristig deutliche Spuren hinterlassen, so der Newsletter weiter. Dies werde auch von der dritten Corona-Umfrage des SBVV Ende April untermauert: Knapp ein Viertel aller Buchhandlungen rechnet mit einem Umsatzrückgang zwischen 20 und 40 Prozent. Gut die Hälfte der Befragten geht sogar von einem Umsatzrückgang von über 40 Prozent aus.

Trotzdem sei der Umsatzrückgang nicht ganz so dramatisch ausgefallen wie ursprünglich befürchtet. Dies zeige die Innovationskraft der Schweizer Buchhandlungen, denen es gelungen sei, die Kunden über Webshops und neue Kanäle (zum Beispiel Velokuriere oder Abholfenster) trotz geschlossenen Läden mit Büchern zu versorgen. Und es bestätige, dass sich das Medium Buch gerade in einer Krisensituation grosser Beliebtheit erfreue.