Auswärtiges Amt

Weltweite Reisewarnung wird verlängert

29. April 2020
Redaktion Börsenblatt
Das Auswärtige Amt hat seine weltweite Reisewarnung, die zunächst bis zum 3. Mai galt, verlängert − und zwar bis vorerst einschließlich den 14. Juni.

"Vor nicht notwendigen, touristischen Reisen in das Ausland wird derzeit gewarnt, da weiterhin mit starken drastischen Einschränkungen im internationalen Luft- und Reiseverkehr, weltweiten Einreisebeschränkungen, Quarantänemaßnahmen und der Einschränkung des öffentlichen Lebens in vielen Ländern zu rechnen ist", teilt das Auswärtige Amt mit. Dies gelte bis auf weiteres fort, vorerst bis einschließlich 14. Juni.

Wie sich die Situation danach darstelle, lasse sich gegenwärtig nicht belastbar sagen. Die weitere Entwicklung in Sachen Reisewarnung hänge von den Entwicklungen auch in anderen Ländern ab:

"Wir werden entscheiden müssen nach den Gesprächen mit den europäischen Ländern, mit den Reisezielen, die es nun einmal gibt, wie die Lage im Sommer ist. Und dann wird auch erst zu entscheiden sein, ob der Sommerurlaub möglich ist oder nicht", lässt sich Außenminister Maas in einer Mitteilung aus seinem Haus zitieren. Möglicherweise werde zwischen einzelnen Ländern differenziert − je nachdem wie die Situation in dem Land ist.

Bereits zuvor hatte der Außenminister gesagt: "„Die Urlaubsaison 2020 wird ganz anders als wir es zuletzt gewohnt waren, das lässt sich schon jetzt sagen. Und sie wird anders als wir uns das alle unter normalen Umständen wünschen."

Update, 30. April: Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtet, wurde der Luftverkehr im März 2020 aufgrund der Corona-Pandemie stark eingeschränkt: Rund 7,1 Millionen Fluggäste sind an den deutschen Hauptverkehrsflughäfen gestartet oder gelandet. Das waren 62,9 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Die erste weltweite Reisewarnung hatte das Auswärtige Amt am 17. März ausgesprochen.

"Wir geben den Sommerurlaub nach wie vor nicht verloren. Sobald es die Entwicklung der Corona-Pandemie erlaubt, werden Reisen zunächst in Deutschland schrittweise möglich sein", sagte DRV (Deutscher ReiseVerband)-Präsident Norbert Fiebig in einer ersten Reaktion. "Danach werden sukzessive auch Reisen in weitere Länder in Europa folgen, sofern es dort ähnliche Bedingungen gibt wie in Deutschland." Wichtig sei, sobald wie möglich zu differenzierten Reisehinweisen für einzelne Länder zu kommen, um den individuellen Entwicklungen Rechnung zu tragen. Zudem müsse auch die Einreise-Quarantäne von 14 Tagen aufgehoben werden, sobald touristische Reisen ins Ausland wieder möglich wären. "Voraussetzung für jede Lockerung ist, dass notwendige Hygiene- und Sicherheitsvorkehrungen bestehen. An entsprechenden Konzepten arbeitet die gesamte Reisewirtschaft mit Hochdruck", so Fiebig in der DRV-Mitteilung. Und er fordert zielgenaue Hilfsprogramme für die Reisewirtschaft.

  • Mecklenbug-Vorpommern hat einen Fünf-Stufen-Plan zum sicheren Tourismus vorgelegt, nach dem der Tourismus schrittweise wieder geöffnet werden soll. Ab dem 1. Mai können Zweitwohnungsbesitzerinnen und -besitzer aus anderen Bundesländern wieder in ihre Zweitwohnungen reisen.
  • Niedersachsen kündigt nach der Telefonkonferenz von Bund und Ländern vom 30. April einen ersten vorsichtigen Schritt in Richtung einer Öffnung des Touristiksektors an. Von Mitte nächster Woche an sollen Zweitwohnungsbesitzer und Dauercamper sich auch zu touristischen Zwecken wieder in ihren Wochenend- oder Feriendomizilen aufhalten dürfen. − Ähnliche Regelungen kündigen weitere Bundesländer − etwa Schleswig-Holstein − an.