Fellinger lektorierte prominente Autoren wie Wolfgang Koeppen, Uwe Johnson, Thomas Bernhard, Martin Walser, Peter Handke und Peter Sloterdijk. Er korrigierte mit Bleistift am Rand oder schrieb in die Dateien hinein, geschickterweise ohne die Änderungen-nachverfolgen-Funktion einzuschalten. Seine Notizen verstand er als Vorschläge, die die Autoren zum Überlegen bringen sollten – aber sie konnten damit umgehen, wie sie wollten.
1951 in Dillingen/Saar geboren, studierte Fellinger Germanistik, Linguistik und Politikwissenschaft, promovierte über Heinrich Heine. 1979 begann er als Lektor im Suhrkamp Verlag an und verantwortete seit 1980 die Edition Suhrkamp. Das Vertrauensverhältnis zu Verleger Siegfried Unseld war sehr eng, legendär waren die wöchentlichen Schachabende der beiden. Seit 2006 war Fellinger Cheflektor des Suhrkamp Verlages, seit 2010 ebenfalls für den Insel Verlag. Die Philosophische Fakultät der Universität Greifswald verlieh ihm 2012 die Ehrendoktorwürde für sein Engagement für die deutsche Gegenwartsliteratur. 2013 erlitt er einen Schlaganfall. Fellinger war seit 2014 korrespondierendes Mitglied der Historischen Kommission des Börsenvereins.