Stationäres Sortiment: Umsatzeinbruch von über 80 Prozent

Corona-Bilanz für den österreichischen Buchmarkt

14. April 2020
Redaktion Börsenblatt

Die Buchhandlungen sind in Österreich seit dem 16. März geschlossen. Mit allen Verkaufskanälen verzeichnet der österreichische Buchhandel einen Umsatzverlust von minus 24,3% im Vergleich zum Vorjahresmonat. Der Einbruch im stationären Handelt liebt bei über 40 Prozent. Besonders betroffen seien auch österreichische Verlage.

Auch im deutschen Buchmarkt ist der Umsatz im stationären Sortiment im letzten Monat um 32 Prozent eingebrochen, wie das Börsenblatt im Branchen-Monitor Buch letzte Woche berichtete.

Wie der Hauptverband des Österreichischen Buchhandels mitteilt, gab es in den ersten beiden Wochen bis zum 15. März sogar ein Umsatzplus von +7,5 Prozent im stationären Buchhandel. Ab dem 16. März stürzte der Umsatz im stationären Sortiment um -82,7 Prozent ab. Dass Buchhandlungen weiterverkaufen, liege an den eigenen Online-Shops und am Ausbau der Lieferservices. Den stärksten Rückgang im März 2020 habe wie auch in Deutschland die Reiseliteratur mit einem Minus von -64,8 Prozent. Den geringsten Rückgang verzeichneten Kinder- und Jugendbücher mit einem Minus von -1,2 Prozent.

„Auf der Strecke bleiben auch die österreichischen Verlage mit ihren heimischen Autor*innen. Dort fehlt seit Wochen die Möglichkeit Neuerscheinungen vorzustellen, da alle Messen, Lesungen und Auftritte abgesagt wurden und nunmehr fehlt auch die Präsentation im Buchhandel, denn der hat geschlossen“, so der Verband. „Selbst die Wiedereröffnung der kleineren Läden bis 400qm bringt den Verlagen nichts, da durch die Personenbeschränkungen und Veranstaltungsverbote weiterhin keine Präsentationen und kaum gezielte Beratungen möglich sind.“

In den Bestsellerlisten verspüre man außerdem eine Themenaffinität zu Corona wie etwa „1918 – Die Welt im Fieber“ von Laura Spinney und „Der größte Crash aller zeiten“ von Marc Friedrich und Matthias Weik.