Scheiben als Niesschutz in Zeiten von Corona

"Ich will Kunden wie Mitarbeiter schützen"

9. April 2020
Redaktion Börsenblatt
Britta Blaurock von der Buchlese in Dornhan, Schramberg und Sulz hat sich bereits auf eine Wiedereröffnung der Buchhandlung vorbereitet und einen Niesschutz bauen lassen. Dabei hat sie die Initiative gegriffen und ist auf eine Firma zugegangen - die jetzt auch die Schutzscheiben für andere Läden baut.

"Meine Motivation war, zum einen sowohl die Kunden als auch meine Mitarbeiter zu schützen, zum anderen wollte ich für die Zeit der Wiedereröffnung gerüstet sein", erläutert Britta Blaurock. "Denn wenn man erst darüber nachdenkt, wenn es die ersten Lockerungen in Bezug auf die Läden gibt, werden die Firmen in der Kürze der Zeit nicht so schnell die Schutzwände bauen und liefern können. Ich wollte voraus planen." Die Schutzwände in Supermärkten und Apotheken haben die Buchhändlerin nicht überzeugt: "Wenn das Glas unten auf der Ladentheke aufsitzt, kann man ja kein Buch untendrunter durchreichen." Den Schutz von der Decke abhängen ging in ihrer Buchhandlung aus technischen Gründen nicht.

Ideal: Einfach nur auf die Theke stellen

Was also tun? Blaurock überlegte und rief einen Bekannten an, der in der Firma Brandmaier im 40 km entfernten Horb am Neckar arbeitet. Die ist eigentlich Spezialist für informative Leuchtanzeigen und auch viel auf Messen aktiv. Blaurock erklärte, wie sie sich die durchsichtige Wand vorstellt und dass man auf jeden Fall ein dickes Buch darunter durchreichen können müsse. "Das ist ein echt schwäbischer Tüftler, hoch kreativ - und ein paar Tage später kam er mit dem Niesschutz." Der stabile Rahmen aus Aluminium hält eine durchsichtige, 100 x 60 cm große, 4 mm dicke Polycarbonatscheibe: "Das fügt sich ziemlich unauffällig in die Umgebung ein", urteilt Blaurock, "und ist mit 89 Euro auch nicht zu teuer." In der Breite von 1,50 Meter kostete sie 150 Euro. Was sie vor allem daran schätzt: "Ich musste keine Löcher bohren oder etwas festkleben, die Scheibe kann man einfach auf die Ladentheke stellen."

Inzwischen hat Brandmaier den Niesschutz in sein Portfolio aufgenommen, mit den Standardgrößen von 100 cm und 50 cm Breite; gegen einen kleinen Aufpreis werden auch Wunschmaße gefertigt. "Zum Glück hatte die Firma einen großen Vorrat an Scheiben." Blaurock weiß, dass sich in den vergangenen Tagen schon andere Buchhandlungen und Einzelhändler aus der Region von Brandmaier einen Niesschutz haben bauen lassen: "Das spricht sich rum". Jetzt wartet die vorausschauende Buchhändlerin auf die Zeit der Wiedereröffnung: "Ich bin gerüstet."

Anbieter von Niesschutz (Auswahl):

Brandmaier in Horb am Neckar

DaMi in Enger

Vangenhassend in Kaarst

VFK Renzel in Issenburg

ST-Vitrinen Trautmann in Bielefeld

Gaerner in Duisburg