Corona-Virus

Schweiz untersagt Großveranstaltungen

28. Februar 2020
Redaktion Börsenblatt

Der Schweizer Bundesrat hat wegen der Ausbreitung des Coronavirus ab sofort Großveranstaltungen mit mehr als 1.000 Personen verboten. Sind davon auch Literaturfestivals betroffen?

Das Verbot tritt sofort in Kraft und gilt mindestens bis am 15. März, teilt der Schweizer Bundesrat mit. Betroffen ist unter anderem der Genfer Autosalon. Der Bundesrat hatte sich am 28. Feburar zu einer außerordentlichen Sitzung getroffen. Aufgrund der aktuellen Situation und der Ausbreitung des Coronavirus, stufe der Bundesrat die Situation in der Schweiz als "besondere Lage" gemäss Epidemiengesetz ein. Dies ermöglicht dem Bundesrat, in Absprache mit den Kantonen selber Massnahmen anzuordnen, die normalerweise in der Zuständigkeit der Kantone liegen.

Der Bundesrat verbietet öffentliche und private Veranstaltungen in der Schweiz, an der sich gleichzeitig mehr als 1.000 Personen aufhalten. Für den Vollzug und die Kontrolle sind die Kantone zuständig. Bei öffentlichen oder privaten Veranstaltungen, bei denen weniger als 1.000 Personen teilnehmen, müssen die Veranstalter zusammen mit der zuständigen kantonalen Behörde eine Risikoabwägung vornehmen, ob sie die Veranstaltung durchführen können oder nicht.

Der Bundesrat sei sich bewusst, dass diese Massnahme weitreichende Auswirkungen für die Bevölkerung der Schweiz hat. Er verspricht sich aber einen wirksamen Schutz für die Menschen im Land und für die öffentliche Gesundheit. Durch die Massnahme soll die Verbreitung des Coronavirus in der Schweiz eingedämmt werden.

Und die Schweizer Buchbranche?

Der Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verband (SBVV) erklärt auf Anfrage, dass es in dem Zeitraum keine großen Literaturfestivals in der Schweiz gebe, "BuchBasel" etwa findet erst im November statt. Insofern seien größere Literaturveranstaltungen zunächst nicht betroffen. Sollte die Leipziger Buchmesse wie geplant stattfinden, werde man mit dem SBVV Gemeinschaftsstand (Halle 4/C300) kommen. Seines Wissens nach, hätte noch keiner der 23 beteiligten Verlage abgesagt, erklärt SBVV-Geschäftsführer Daniel Waser. Für die die verschobene Jugendbuchmesse Bologna werde der Auftritt neu organisiert.