Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik 2020

"Glücksfall für die Literatur"

25. Februar 2020
Redaktion Börsenblatt

Christian Metz, Literaturwissenschaftler und Literaturkritiker, erhält den Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik 2020. Das Börsenblatt zeichnet damit den Literaturwissenschaftler und -kritiker für die Verbindung aus gelehrter Expertise und stilistischer Brillanz aus. 

Christian Metz

Die Jury bezeichnet die professionelle Doppelrolle des Preisträgers als einen „Glücksfall für die Literatur“, der das Beste aus beiden Welten zusammenführe: „Metz liest und bewertet Texte mit dem Ernst des gelehrten Experten, zugleich schreibt er darüber mit der stilistischen Brillanz und dem intellektuellen Witz des Feuilletonisten“, so die Jury. "In seinem poetologisch genauen Zugriff wirken Methode und literarische Passion. So schließt er uns Werke von innen heraus auf und kann ihre Wirkungsprinzipien plastisch machen. "Christian Metz vermittele sein Wissen als Kritiker und seine Erfahrung als Leser auf eine souverän unprätentiöse Weise.

Christian Metz, Jahrgang 1975, promovierte im Fach Germanistik und wurde mit der Studie „Kitzel. Genealogie einer menschlichen Empfindung“ habilitiert (S. Fischer, Juni 2020). Im gleichen Verlag erschien im Herbst 2018 seine Studie zur zeitgenössischen Lyrik „Poetisch denken. Die Lyrik der Gegenwart.“
Metz schreibt als Literaturkritiker für die Frankfurter Allgemeine Zeitung und für den Deutschlandfunk, als Literaturwissenschaftler vertritt er die Professur für Deutsche Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts / Ästhetik an der Frankfurter Goethe-Universität.

Die Laudatio auf Christian Metz hält die Kritikerin und Moderatorin Miriam Zeh. Sie arbeitete als Literaturwissenschaftlerin an der Goethe-Universität Frankfurt am Main und ist derzeit am Deutschen Institut der Johannes Gutenberg-Universität Mainz beschäftigt. Als freie Autorin schreibt sie Rezensionen und Essays für den Deutschlandfunk sowie für weitere Rundfunkanstalten und Online-Medien.

Preisverleihung: Donnerstag, 12. März 2020, 14:00 Uhr während der Leipziger Buchmesse in Halle 5, Stand H 309, Forum „Die Unabhängigen“

Über den Preis
1977 hat das Fachmagazin Börsenblatt den Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik gestiftet, der heute mit 5.000 Euro dotiert ist. Bis 1995 wurde jedes Jahr ein besonders bemerkenswerter Literaturteil einer deutschsprachigen Zeitung oder Zeitschrift, eines deutschsprachigen Hörfunk- oder Fernsehprogramms ausgezeichnet. Seit 1996 würdigt die Jury jeweils die Arbeit einer Einzelperson. Der Preis wird nicht für eine Einzelkritik vergeben, maßgeblich ist vielmehr die Kontinuität des literaturkritischen Schaffens. Die Auszeichnung erinnert an den Schriftsteller, Theaterkritiker und Publizisten Alfred Kerr (1867 bis 1948), der in der Kritik eine eigene Kunstform sah.

Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderem Marie Schmidt, Insa Wilke, Daniela Strigl, Helmut Böttiger, Ina Hartwig, Gregor Dotzauer, Hubert Winkels, Manfred Papst, Nico Bleutge, Andreas Breitenstein und Michael Braun.

Der Jury gehören an:

  • Katrin Lange, Programmreferentin des Münchner Literaturhauses 
  • Michael Lemling, Geschäftsführer der Münchner Buchhandlung Lehmkuhl 
  • Alexandra Pontzen,Literaturwissenschaftlerin
  • Klaus Reichert, Ehrenpräsident der Akademie für Sprache und Dichtung
  • Klaus Schöffling, Schöffling Verlag
  • Torsten Casimir, Börsenblatt-Chefredakteur