Das Modell solle dem Buchhandel weiterhin die von Libri bekannte Planungssicherheit geben. Es bepreise die wesentlichen Komponenten Anfahrt, Paket und Gewicht. Da eine feste Zustellkapazität für den Buchhändler bereitgehalten werde und packstück- und gewichtsunabhängig Kosten für die Anfahrt anfielen, werde eine Transportpauschale eingeführt, so Libri.
Der Zwischenbuchhändler hat an mehreren Stellschrauben gedreht - im Detail sieht das Modell folgendermaßen aus:
- Barsortiment: Hier gelten weiterhin Kilo-Preise gelten, die mit zunehmenden Umsätzen geringer werden (Jahres-Umsatz-Staffel).
- Verlegerbeischlüsse: Hier gilt zukünftig ein Packstück-Modell, wie es von den Paketdiensten bekannt ist. Die Tarife setzen sich aus einem Fixbetrag pro Paket und einem Kilopreis zusammen.
- Transportpauschale: Diese monatliche Gebühr ist neu und abhängig von der Zustellfrequenz (i.d.R. 5 oder 6 Tage).
Libri bezuschusse den Transport über den Bücherwagen seit dessen Bestehen – inzwischen betrage der subventionierte Anteil der Kosten ein Drittel, rechnet das Unternehmen vor. Die äußerst moderaten Erhöhungen der Transportpreise im letzten Jahrzehnt hätten nicht verhindern können, dass die Lücke zwischen Transportkosten und Transporterlösen immer größer werde.
Es mangele an Fahrern und damit würden die Lohnkosten steigen. Als weitere Gründe werden höhere Kraftstoffpreise, mehr Mautgebühren sowie gesetzliche Regelungen, etwa Mindestlohn oder Lenkzeiteinschränkungen, genannt. Zudem nehme die Verkehrsdichte zu, so dass mehr Fahrer benötigt würden. Die subventionierte Summe müsse auf ein vertretbares Niveau gebracht werden, um auch zukünftig wirtschaftlich arbeiten zu können, betonte Libri.
- Erhöhung der Mautgebühren
- Erhöhung des Mindestlohnes bzw. von Tariflöhnen
- Steigerung der Kosten für bürokratischen Aufwand und Investitionen
- Fachkräftemangel
und sogar des nicht planbaren Einflusses des Borkenkäferbefalls auf den Altholzmarkt.
Und nun kommt LIBRI genau in diese Richtung mit dazu!
Wie Sie selbst alle wissen, können wir aber in unserer Branche diese Kostensteigerungen nicht auf den Endkunden über eine Preiserhöhung abwälzen – wir können auch nicht bei gleichem Preis die Anzahl der Seiten in einer Zeitschrift oder einem Buch verringern – wie es im Lebensmittelhandel verstärkt gemacht wird!
Wir sind diesem System der Preiserhöhungen schutzlos ausgeliefert!
Wenn der unabhängige Buch- und Presseeinzelhandel weiterhin als eine Absatzrichtung für die Verlage und den Zwischenbuchhandel erhalten werden soll, hilft nur eine Verbesserung der Konditionen – Rabatte. Wir sind nicht unverschämt – aber eine Erhöhung der Rabatte um 2-4 % könnte wesentlich dazu beitragen unsere zusätzlichen Kosten mit abzudecken!
Die Umlage zusätzlicher Kosten von den Barsortimenten auf den Buchhändler (hier Libri) wird deren wirtschaftliche Situation weiterhin wesentlich verschlechtern! Wo bleibt der Aufschrei des Börsenvereins und des AK Kleine Sortimenter?
Libri sollte sich dafür schämen und nicht jetzt Preiserhöhungen damit begründen.
Warum wird nicht zum Beispiel das Einkommensniveau im Managementbereich als Begründung angeführt?
Ein anderes Beispiel: Die 20 Euro, die man 2008 für einen Roman eingenommen hat, sind heute nur noch etwa 17,65 Wert.
Rechnet man die Handlingkosten (die ja auch steigen) mit ein, so ist am nicht allzu fernen Horizont der Moment erkennbar, an dem man ein Taschenbuch für 10 Euro nicht mehr ohne Verlust wird verkaufen können.
Sie haben die Aussage missverstanden. Es geht darum, dass Libri intern den Bücherwagen subventioniert. Das heißt also, dass die Einnahmen die man durch die Zufuhrkostenberechnung hat, nicht ausreichen um die Kosten in diesem Bereich zu decken und man deshalb Geld aus etwa dem Erlös der Bücherverkäufe verwendet um die nicht gedeckten Kosten dieses Bereiches auszugleichen. Selbstverständlich wird Libri aber ein Interesse haben, dass es möglichst viele gesunde und wirtschafltich starke Buchhandlungen gibt, welche dann Bücher bei denen kaufen.
Die Erhöhung der Buchpreise ist eine ganz andere Sachen - und wenn diese erhöht werden, verdient auch Libri mehr an dem Buch - steigende Kosten hat er aber schon an den Buchhändler - dem Ende der Kette - umgelegt! Schlimm ist, das Libri weiß, das der Buchhändler von den zusätzlichen Kosten nichts weiter reichen kann. Es wird nur sein Gewinn geschmälert und seine wirtschaftliche Situation weiter verschlechtert!
@Peterchen - dies Aussage ist schlichtweg falsch: "Eine Subvention (von lateinisch subvenire ‚zu Hilfe kommen', Unterstützung) ist eine Leistung aus öffentlichen Mitteln an Betriebe oder Unternehmen." (Wikipedia).
Libri subventioniert nicht, sondern legt anteilmäßig mehr Kosten auf seinen Kunden (den Buchhändler) um, wohlwissend dass damit die Ertragslage seines Kunden verschlechtert wird! Na und ...... da muss er halt ganz zum Schluß an seiner Lebensqualiät Abstriche machen!