Ratgeber

Gondrom Verlag mit neuem Anspruch

15. Februar 2008
Redaktion Börsenblatt
Nach drei Jahrzehnten als Produzent für das Moderne Antiquariat will sich Gondrom als Publikumsverlag positionieren. Programmleiter Patrick Grootveldt über die Strategie, das Programm und die Schwierigkeiten des Imagewandels.
Der Gondrom Verlag stand 30 Jahre lang für Modernes Antiquariat. Ist der Wandel zum Publikumsverlag gelungen? Grootveldt: Wir haben die Umstellung unseres Programms zu Originalausgaben und deutschen Erstausgaben bereits seit 2005, mit der Neustrukturierung des Programms in drei Programmsegmente aber seit 2006 entscheidend vorangetrieben. In dieser kurzen Zeit haben wir schon sehr viel erreicht. Den Imagewechsel haben wir uns aber in der Tat leichter vorgestellt. Mit unserem Kinderbuch-Imprint Gondolino, bei dem sich die Umstellung schon seit 2004 vollzieht, sind wir schon weiter als mit dem allgemeinen Programm. MA ist für Gondrom also endgültig passé? Grootveldt: Wir werden keine neuen MA-Titel produzieren. Wenn sich unsere Frühjahrsnovitäten 2008 erwartungsgemäß im Buchhandel etablieren, werden wir diesen Weg selbstverständlich weitergehen. Darüber hinaus bieten wir unseren Kunden weiterhin attraktive Backlist- und Reste-Titel an. Hat der Buchhandel Vorbehalte gegen den "neuen" Gondrom Verlag? Grootveldt: Vor allem bei älteren Buchhändlern müssen wir noch Überzeugungsarbeit leisten, die stecken uns immer noch gern in die MA-Schublade. Jüngere Sortimenter sind da viel aufgeschlossener. Zudem zeigt sich, dass auch das kleine und mittlere Sortiment hinsichtlich des Labels flexibler ist als die Filialisten, bei denen wir das »Flaschenhals-Syndrom« erleben: Stellt sich der Zentraleinkauf quer, sind wir auch nicht in den Filialen präsent. Was kann Gondrom ihnen bieten? Grootveldt: Wir haben unser Programm für Ratgeber und Sachbücher inzwischen auf drei Segmente fokussiert: Rat & Wissen, Hobby & Freizeit sowie Geschenkbuch. Hier wollen wir uns profilieren und ein Programm anbieten, das sich von der Konkurrenz zum Teil deutlich abhebt. Inwiefern? Grootveldt: Im Bereich Rat & Wissen haben wir Titel, wie im Frühjahr "Super, Dad!" und "Ein Mann ist kein Vermögen", die zwischen Ratgeber und Sachbuch angesiedelt sind und auch in der Ausstattung mit den Novitäten etablierter Sachbuch- und Ratgeberverlage gleichziehen: als Hardcover mit Schutzumschlag und Lesebändchen. Der tolle Start unserer innovativen Geschenkbuchreihe mit Pflanzensamen-Säckchen zeigt die große Akzeptanz im Buchhandel und übertrifft unsere eigenen Erwartungen. Das Ratgeber-Segment ist hart umkämpft. Wie sieht Ihre Strategie aus? Grootveldt: Zum einen haben wir uns von Bereichen wie Kochen und Garten?/?Natur verabschiedet und konzentrieren uns auf die bereits genannten Themenfelder. Zum anderen setzen wir alles daran, mit innovativen Ideen und gut gemachten Büchern zu überzeugen. Sowohl was Autoren, Themen und Inhalte betrifft als auch Ausstattung und Layout, sind unsere Bücher absolut wettbewerbsfähig. Interview: Eckart Baier Mehr zum Thema Ratgeber finden Sie in der aktuellen Ausgabe des Börsenblattes in einem Extra Ratgeber