Umsatz im Buchhandel

Minus zum Jahresauftakt

6. Februar 2020
Christina Schulte
Die ersten Wochen des neuen Jahres bescherten dem Buchhandel einen Umsatzrückgang. Dabei schnitten die Sortimenter besser ab als alle Vertriebswege gemeinsam.

Im Vergleich zum Jahresstart 2019 sind die Einnahmen über alle Absatzkanäle hinweg um 2,7 Prozent gesunken. Das geht aus dem Branchen-Monitor Buch von Media Control hervor, der im Auftrag des Börsenvereins erstellt wird. Zu berücksichtigen gibt es einen kalendarischen Effekt: In Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen-Anhalt fiel der 6. Januar (Heilige Drei Könige) in diesem Jahr auf einen Montag – 2019 lag der Feiertag auf einem Sonntag. Dadurch verzeichneten die drei angeführten Bundesländer einen Verkaufstag weniger als im Vorjahr.

Im Januar verloren Hard- und Softcover zwei Prozent, Taschenbücher konnten ihr Niveau halten. Bei den Warengruppen behaupteten einmal mehr die Kinder- und Jugendbücher ihre starke Stellung und legten als einzige ein Plus vor (2,7 Prozent). Die Belletristik gab im Vergleich zum Vorjahr 3,6 Prozent ab, ebenso wie Bücher rund ums Reisen. Ratgeber kamen auf ein Minus von drei Prozent. Größter Verlierer waren Sozialwissenschaften, Recht und Wirtschaft mit einem Rückgang von 5,8 Prozent. Die in den letzten Monaten äußerst starken Sachbücher scheiterten an ihren hohen Vorgaben und verfehlten diese um fünf Prozent.

Dass das Minus zum Jahresstart nicht höher ausgefallen ist, ist einer leichten Preissteigerung von 1,1 Prozent zu verdanken: Durchschnittlich kostete ein Buch 13,82 Euro statt wie im Januar 2019 13,67 Euro. Der Preissteigerung gegenüber steht ein Absatzrückgang von 3,7 Prozent.

Buchhändler vor Ort toppen den Durchschnitt

Die Sortimenter bilanzieren für den Januar lediglich ein Minus von einem Prozent und liegen damit 1,7 Prozentpunkte besser als alle Absatzkanäle zusammen. Hervorzuheben sind die Taschenbücher, die im Sortiment einen Zuwachs von 2,3 Prozent verbuchen konnten. Für Hard- und Softcover hingegen ging es um 1,7 Prozent nach unten.

Ein Blick auf die Warengruppen zeigt, dass die Kinder- und Jugendbücher auch im Sortiment mehr gepunktet haben als alle anderen Bücher: 2,4 Prozent gewannen die Kinder- und Jugendbücher hinzu und bewegten sich damit als einzige Warengruppe im grünen Bereich. Für die Belletristik ist ein Minus von zwei Prozent zu notieren, Reise verliert ein Prozent und Ratgeber lassen um zwei Prozent nach. Das höchste Minus von 6,4 Prozent geht zu Lasten von Sozialwissenschaften, Recht und Wirtschaft. Sachbücher konnten auch im Sortiment nicht an ihren Erfolg des Vorjahres anknüpfen und lagen mit vier Prozent unter ihrem Referenzwert.

Erfreulich ist, dass der Absatzrückgang im Buchhandel vor Ort nur zwei Prozent betragen hat. Die Preissteigerung lag mit einem Prozent fast gleichauf mit jener aller Vertriebswege. Im Sortiment war ein Buch im Schnitt für 13,60 Euro zu haben – im Vergleichszeitraum des Vorjahres kostete es 13,47 Euro.