Claudius ist ein evangelischer Verlag, der unter anderem Schulbücher für den evangelischen Religionsunterricht, schwerpunktmäßig für Bayern, im Programm hat. Die Herausgabe eines Schulbuchs bedeutet eine enorme wirtschaftliche Vorleistung auf Verlagsseite: Personalkosten für Redaktion und Rechteeinholung, Autorenhonorare, Bild- und Textrechte sowie der aufwändige Vierfarbdruck.
Die Abstimmungsprozesse mit dem Kultusministerium und – im Falle eines Religionsbuches – auch mit den kirchlichen Stellen, die einer Schulbuchgenehmigung vorausgehen, sind zeitaufwändig und erfordern sehr langfristige Planungsprozesse. So erklärt sich, dass viele Schulbuchverlage nur etwa 20-25 Prozent Rabatt auf Schulbücher an den Handel geben, beim Barsortiment sind die Spannen teilweise noch geringer. Schulbuchgeschäft lohnt sich für Verlag wie für den Handel nur über die Masse, nicht über das einzelne Buch. Manche Verlage behelfen sich, indem sie z.B. Lehrermaterialien nur direkt an Lehrer, nicht über den Handel verkaufen. Unsere Lehrermaterialien sind alle auch für den Handel bestellbar.
Dazu kommen in den Verlagen auch Marketing- und Vertriebskosten, da der Schulbuchmarkt heiß umkämpft ist, sogar in einem schrumpfenden Markt wie evangelische Religion. Im Gegensatz zu großen Schulbuchverlagen, die rein auf Schulbücher spezialisiert sind und dafür eigene Vertriebsstrukturen haben, muss Claudius als „kleinerer“ Verlag große Anstrengungen in Vertrieb und Marketing unternehmen, um am Markt mithalten zu können – bei gleichzeitig geringerem Budget.
Da wir die Preise für die Schulbücher aber nicht beliebig nach oben schrauben können – die Religionsbücher von Claudius bewegen sich im Vergleich bereits im oberen Segment – haben wir uns in den vergangenen Monaten sorgfältig unsere Rabattstruktur angesehen und neu kalkuliert. Mit einigen Kunden, die teils sehr gute Rabatte, die weit über dem Branchenschnitt für Schulbücher liegen, bekommen, nehmen wir Kontakt auf, erklären unseren gestiegenen Kostendruck bei der aufwändigen Produktion und kürzen die Rabatte um einige Prozentpunkte. Nur so können wir unsere Schulbücher weiterhin am Markt halten.
Ich bin nicht nur Buchhändler sondern auch als Unternehmensberater (nicht nur für Verlage und Buchhandlungen) unterwegs. Bei Preisen zwischen 10 und 50 Euro wird eher kaum mit 20 und 25 % Spanne kalkuliert.
Nur mal so ein Bsp. Sie können in Asien einen Anzug mit Hemd und Krawatte für 15 Euro kaufen frei bis Hamburger Hafen. Dieser hängt in den bekannten Häusern dann für mindestens 200,- Euro.
Quelle? gern: https://german.alibaba.com/product-detail/new-style-design-classic-man-s-fashion-suits-1500960887.html?spm=a2700.8699010.normalList.35.52721541xSTBOp
Auch hier zeigen Sie, das Sie wenig bis keine Ahnung haben:
- Steuerzahler gaben Amazon Millionen-Starthilfe / https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/foerderung-durch-bund-und-laender-steuerzahler-gaben-amazon-millionen-starthilfe-1.1630487
- Mikroelektronik: Ein Lehrstück über Subventionen: Ohnmacht des Geldes
https://www.zeit.de/1992/37/ohnmacht-des-geldes
- So zog der Online-Händler Millionensubventionen an Land https://www.wiwo.de/unternehmen/handel/zalando-so-zog-der-online-haendler-millionensubventionen-an-land/11532110.html
Weiteres einfach selber suchen, Nokia wäre auch ein schönes Beispiel.
Es ist ja legitim die eigenben Pfründe zu verteidigen, aber diese bitte als solche auch wahrnehmen. Heir wird an anderer Stelle ja sogar die Buchpreisbindung zum Kampfinstrument gegen den Deutschen Buchhandel umgedeutet.
Den Unsinn erkenne ich sogar als Nicht-Unternehmensberater.