Erster Deutscher Verlagspreis verliehen

Spitzenpreise für Hädecke, Kookbooks und Spector Books

18. Oktober 2019
Redaktion Börsenblatt
Kulturstaatsministerin Monika Grütters hat heute zum ersten Mal 67 unabhängige Verlage mit dem Deutschen Verlagspreis ausgezeichnet. Die drei mit je 60.000 Euro dotierten Spitzenpreise gingen an den Hädecke-Verlag aus Weil der Stadt, den kookbooks-Verlag aus Berlin und den Verlag Spector Books aus Leipzig.  
Bei der Preisverleihung auf der Frankfurter Buchmesse würdigte Grütters das große Engagement gerade der kleineren und mittleren Verlage. „Ohne sie wäre die Buchkultur in Deutschland um einiges ärmer – und damit auch das Spektrum an Meinungen und Perspektiven im öffentlichen Diskurs“, betonte die Kulturstaatsministerin. Der Preis sei eine Liebeserklärung, und er sei zum anderen auch als Rückendeckung für kleine Verlage in Zeiten bedrohlicher Konzentrationsentwicklungen auf dem Buchmarkt zu verstehen. Die Freiheit des Wortes brauche das dauerhafte Engagement überzeugter Demokratinnen und Demokraten, so Grütters. „Sie braucht weiterhin verlegerischen Mut, Weltverständnis und Liebe zur Kultur - für die Kraft des besseren Arguments, für publizistische und literarische Vielfalt und für eine Lesekultur, die diesen Namen auch verdient.“ Anliegen der Bundesregierung sei es deshalb, die Verdienste der Verlegerinnen und Verleger für die Buchkultur und die Meinungsvielfalt mit dem Deutschen Verlagspreis in der Öffentlichkeit noch sichtbarer zu machen.   Der Deutsche Verlagspreis, den die Staatsministerin für Kultur und Medien ins Leben gerufen hat, wird in diesem Jahr zum ersten Mal verliehen. Er ist mit insgesamt 1,08 Millionen Euro dotiert. Die drei mit je 60.000 Euro dotierten Spitzenpreise gingen an den Hädecke-Verlag aus Weil der Stadt, den kookbooks-Verlag aus Berlin und den Verlag Spector Books aus Leipzig.

Der Hädecke Verlag sei „eine Oase in der Wüstenei der Kochbuchszene“, so die Jury. „Bei Hädecke lässt sich erfahren, wie die Welt schmeckt.“ Der kookbooks Verlag habe die deutschsprachige Literaturlandschaft wie kein anderer Verlag von Grund auf verändert: „Ohne Übertreibung kann man sagen, dass dieser Verlag für die Dichtung des 21. Jahrhunderts steht, aber auch in der essayistischen Prosa neue Maßstäbe gesetzt hat“, heißt es in der Begründung. Spector Books überzeugte durch das klare verlegerische Konzept und dessen internationale Ausstrahlung. Die künstlerisch anspruchsvollen Bücher würden nach Auffassung der Jury „selbst zur Bühne und Plattform des formalen und inhaltlichen Austauschs.“   

Mit undotierten Anerkennungen wurden die Wissenschaftliche Buchgesellschaft, der Verlag Schwaneberger, die Edition Michael Fischer und der Reclam Verlag geehrt. Sie zeigten „auf erstaunliche Weise, wie sich Tradition und Zukunftsfähigkeit verbinden lassen und wie die dafür nötigen Transformationsprozesse gelingen können“, so die Jury.   

60 Verlage (siehe Bildergalerie) erhielten jeweils 15.000 Euro für ihre herausragende verlegerische Arbeit. Börsenblattt-Autor Nils Kahlefendt berichtet hier von einer ausgelassenen Feier.

Die unabhängige Jury unter dem Vorsitz des Literaturkritikers Denis Scheck hat die diesjährigen Gewinner aus insgesamt 312 Bewerbungen ausgewählt. Partner des Deutschen Verlagspreises sind die Kurt-Wolff-Stiftung und der Börsenverein des Deutschen Buchhandels.

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