Wie utb mitteilt, sei diese Kooperation "ein weiterer Schritt in der strategischen Ausrichtung der Verlagskooperation auf die digitale Zukunft", bei der das Gedruckte nach wie vor seinen Platz behaupte, aber durch digitale Angebote sinnvoll erweitert werde.
Die geplante Plattform soll im ersten Schritt die bestehenden Angebote utb-studi-e-book und scholars-e-library technisch zusammenführen. Geplant sind weitere Ausbaustufen, um Lehre und Wissenschaft an den Hochschulen zu unterstützen. Für mittelständische wissenschaftliche Verlage eröffnen sich somit neue Möglichkeiten, ihr digitales Programm professionell zu vertreiben.
2020 wird für utb ein wichtiges Jahr: Zum 1. Januar wird der transcript Verlag neuer Gesellschafterverlag, im Herbst feiert die Verlagskooperation das 50-jährige Jubiläum, und seit Ende August 2019 stehen die Vereinbarungen für eine Plattform, die den in der utb zusammengeschlossenen Verlagen ab Herbst 2020 neue Optionen eröffnet.
utb-Geschäftsführer Jörg Platiel kommentiert die geplanten Schritte so: "Wie das Lehrwerk der Zukunft definitiv aussehen wird, wissen wir natürlich noch nicht. Aber dass Studierende und Dozenten und Dozentinnen zukünftig nicht mehr das eine Lehrbuch als Basis für alles verwenden werden, liegt auf der Hand. Wir sehen das bei unseren Kundenbeobachtungen und -analysen, wir nehmen das in Gesprächen mit Studierenden und Lehrenden wahr und wir erkennen das an der Nutzung verschiedenster neuer Angebote. Wir glauben nach wie vor an das Buch. Aber es wird eben nicht wie früher alle Materialien enthalten, sondern nur noch die Inhalte, die den Studierenden über dieses Medium am besten vermittelt werden können. Deshalb werden wir die Zukunft mit einem Gesamtkonzept aus neuen – digitalen und gedruckten – Angeboten gestalten. Dazu werden wir mit unseren Partnern Ideen schrittweise testen und im Erfolgsfall weiter ausbauen."
Mit Atypon hat utb einen Partner gefunden, der sowohl neue technische Formate mitdenken, als auch die Sichtbarkeit der Titel durch ein kluges Metadatenmanagement erhöhen kann. Als internationaler Anbieter ist Atypon auch in der Lage, den Vertrieb von Informationen und Wissen für Hochschulen weiterzuentwickeln, Erfahrungen aus der globalen Wissenschaftscommunity aufzunehmen und die Grenzen zwischen Lehrangebot und wissenschaftlicher Literatur aufzuheben.
Der Verlag Eugen Ulmer ist utb-Gesellschafter der ersten Stunde. Matthias Ulmer, Verleger und Mitglied des utb-Beirats, sieht die Stärke der utb im partnerschaftlichen Vorgehen der Verlage. "Das bietet in der Entwicklung und Distribution neuer Angebote große Vorteile. Kleine und mittlere Wissenschaftsverlage stehen alle vor der Aufgabe, in eine Publikationsinfrastruktur zu investieren. Das ist neben der Frage der finanziellen Mittel auch eine Frage von personellen Kapazitäten und Sachkenntnis. Metadatenmanagement, Empfehlungsmarketing, KI-basierte Analysen – das sind einige der Themen, die nur im Verbund gelingen können. Die utb bietet den Verlagen die Chance, selbstständig zu bleiben und dennoch den Autoren das technische Umfeld und Know-how eines großen Wissenschaftsverlags bieten zu können."
Für die externe Projektleitung konnte Harald Henzler gewonnen werden. Als Geschäftsführer der smart digits GmbH und Professor an der SDI-Hochschule kennt er die Bedürfnisse einer Hochschule genauso wie die Erfordernisse des digitalen Markts.