Bücher und Leseverhalten
Mindestens einmal in der Woche lesen 51 Prozent der Sechs- bis 13-Jährigen in ihrer Freizeit in einem Buch − dabei: 16 Prozent jeden oder fast jeden Tag und 35 Prozent ein- und mehrmals in der Woche. Ein erfreulicher Zuwachs: In der KIM-Studie 2016 hatten 48 Prozent angegeben, dass sie mindestens einmal in der Woche Bücher lesen.
Mädchen lesen öfter Bücher als Jungen − aber Jungen holen auf. 58 Prozent (2016: 59 Prozent) der Mädchen greifen mindestens einmal in der Woche zum Buch, bei den Jungen sind es 43 Prozent (2016: 39 Prozent).
Die regelmäßigen Leser (mind. einmal in der Woche) nach Altersgruppen:
- 6−7 Jahre: 45 Prozent (2016: 43 Prozent)
- 8−9 Jahre: 57 Prozent (2016: 53 Prozent)
- 10−11 Jahre: 53 Prozent (2016: 55 Prozent)
- 12−13 Jahre: 46 Prozent (2016: 44 Prozent)
Die Nicht-Leser
Aber es gibt auch die Gruppe, die "nie" Bücher liest: das sind 17 Prozent (2016: 16 Prozent) der Kinder, bei Mädchen sind es 14 Prozent (2016: 11 Prozent) und bei Jungen 20 Prozent (2016: 21 Prozent). Seltener als einmal in der Woche lesen 32 Prozent (2016: 36 Prozent), dabei 28 Prozent der Mädchen und 36 Prozent der Jungen.
Das Leseverhalten der Kinder sei über die Jahre sehr stabil, heißt es weiter in der Studie, es würden sich keine nennenswerten Veränderungen zur KIM-Studie 2016 (siehe Archiv) zeigen.
Bei Zeitpunkt der Befragung zur KIM-Studie 2018 hätten 46 Prozent angeben, gerade ein Buch zu lesen. Die Bandbreite der gelesen Titel sei groß, die am häufigsten genannten Büchern würden sich über die Jahre aber nur unwesentlich verändern, so ein weiteres Ergebnis der KIM-Studie. Seit Jahren stehe hier "Harry Potter" an der Spitzel. Unter den weiteren Nennungen fänden sich die Buchreihen "Gregs Tagebuch", "Die drei Fragezeichen", "Die Schule der magischen Tiere", "Lotta Leben" sowie "Bibi und Tina".
In eine Bücherei/Bibliothek gehen zwei Prozent in ihrer Freizeit jeden oder fast jeden Tag und neun Prozent ein- oder mehrmals die Woche.
Hörbücher
26 Prozent der Sechs- bis 13-Jährigen lauschen regelmäßig Hörspielen oder Hörbüchern, 52 Prozent hören diese Formate zumindest selten. Im Altersverlauf nimmt der Anteil der regelmäßigen Nutzer deutlich ab (6−7 Jahre: 44 Prozent, 8−9 Jahre: 35 Prozent, 10−11 Jahre: 19 Prozent, 12−13 Jahre: 8 Prozent).
Bei den Freizeitaktivitäten schaffte es das Lesen trotzdem nicht auf die Top-Plätze: Hier liegen Fernsehen, Freunde treffen sowie Hausaufgaben/Lernen und drinnen Spielen an der Spitze − Bücher lesen rangiert im Mittelfeld. Dabei zeigen Mädchen und Jungen unterschiedliche Vorlieben für einzelne Freizeitaktivitäten. So treiben Jungen häufiger Sport, spielen öfter digitale Spiele und lesen eher Comics als Mädchen. Mädchen hingegen zeigen eine deutlich stärkere Affinität zu kreativen Tätigkeiten, zum Lesen von Büchern und der Beschäftigung mit Tieren.
Internet und Smartphone
Jedes zweite Kind (51 Prozent) besitzt ein eigenes Mobiltelefon, 98 Prozent haben im Haushalt einen Internetzugang. 42 Prozent der Kinder nutzen jeden oder fast jeden Tag ein Handy oder Smartphone, 27 Prozent sind (fast) täglich im Internet unterwegs. Im Vergleich zur letzten KIM-Studie 2016 habe die regelmäßige Internetnutzung über Handy/Smartphone, Tablet und Spielkonsole an Relevanz gewonnen. Der Anteil der regelmäßigen Internetnutzer über Computer/Laptop habe etwas abgenommen.
Tägliche Spanne der Mediennutzung
Laut Schätzung der Haupterzieher schauen die Kinder täglich durchschnittlich 82 Minuten Fernsehen (2016: 88 Minuten), die Beschäftigung mit dem Internet nimmt 45 Minuten (2016: 39 Minuten) ein, 31 Minuten entfallen auf digitales Spielen an PC/Konsole oder online, Radio wird 26 Minuten lang gehört und das Lesen von Büchern/Zeitschriften liegt mit 22 Minuten (2016: 22 Minuten) knapp vor dem Spielen am Smartphone (19 Minuten, wie schon 2016).
Zur Studie
Die Studienreihe KIM wird vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest (mpfs) seit 1999 durchgeführt. Die repräsentative Studie bildet das Medienverhalten der Sechs- bis 13- Jährigen in Deutschland ab. Für die KIM-Studie 2018 wurden 1.231 Kinder und deren Haupterzieher im Frühsommer 2018 zu ihrem Mediennutzungsverhalten befragt. Die Studie kann hier heruntergeladen werden.