Aus der Begründung der Jury: „Danilo Scholz ist ein ebenso kenntnisreicher wie leichtfüßiger und witziger Intellektueller, der die öffentliche Debatte mit begrifflicher Schärfe und brillanter Formulierungskunst bereichert. Scholz ist ein europäischer Geist, seine Vielsprachigkeit, seine internationale Erfahrenheit, nicht zuletzt seine Vertrautheit mit der französischen Szene machen ihn als Vermittler und Polemiker zu einem würdigen Nachfolger Heinrich Manns im Kampf gegen deutsche Provinzialismen. Seine Verbindung von Wissenschaft und Feuilleton, die Nutzung unterschiedlichster Medien und Kanäle lassen eine neue intellektuelle Rolle erkennen.“
Danilo Scholz wurde 1984 geboren, studierte politische Ideengeschichte in Cambridge sowie Geschichte und Philosophie an der Pariser École normale supérieure. Seine Arbeit über das Verhältnis von Alexandre Kojève zur deutschen Philosophie wurde 2011 mit dem Raymond-Aron-Preis und 2013 mit dem Marc-Bloch-Preis ausgezeichnet. In seiner Promotion an der École des hautes études en sciences sociales hat er sich mit Staatstheorien und der Kritik am Staat im französischen Denken beschäftigt. Derzeit ist er Max Weber Postdoctoral Fellow am Europäischen Universitätsinstitut in Florenz und arbeitet an einem Buch über den Philosophen Alexandre Kojève (1902–1968), das bei C.H. Beck erscheinen wird.
Die Preisträger der letzten Jahre waren Christian Bommarius (2018), Gisela von Wysocki (2017) und Gunnar Decker (2016). Die Preisverleihung findet am Mittwoch, den 27. März, dem Geburtstag Heinrich Manns, in der Akademie der Künste, Pariser Platz 4, statt (Laudatio Adam Tooze).
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