Der "unkonventionelle Rettungsvorschlag für KNV durch kreative Verstaatlichung" soll als offener Brief den Insolvenzverwalter von KNV, die Landeswirtschaftsminister der betroffenen Länder, die Bundesregierung und den Deutschen Bundestag erreichen.
"Wie alle in der Buch-Branche tätigen Bürger bedauern wir sehr die aktuelle Entwicklung bei KNV. Es handelt sich um ein System-relevantes Unternehmen für die deutsche Kulturlandschaft. Mit staatlichen Geldern in großer Höhe wurden, wie wir alle wissen, ja auch schon Banken gerettet und diese vom Staat zu Teilen übernommen. Es würde bei der Bevölkerung sicher besser ankommen, wenn nun ein Unternehmen aus der Buchbranche gerettet wird, was für diese von essenzieller Bedeutung ist", heißt es in dem Schreiben.
"Kreative Umverteilung" lautet der Vorschlag: Der Bund könne finanziell bei KNV einspringen und erhalte im Gegenzug Anteile an KNV. "Einen kleinen Teil der Haushaltsüberschüsse von mehr als 11 Mrd aus 2018 könnten sinnvoll genutzt werden − finanziell wäre es für den Bund ein Leichtes", so Alex Beckmann. "Zur Kompensation könnten die über 41 Mio Privat-Haushalte in DE alle einen Buchgutschein in Höhe von z.B. 3.- Euro erhalten (wenn z.B. für die Übernahme der Anteile an KNV 120 Mio zur Verfügung gestellt werden)."
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"Zur Kompensation könnten die über 41 Mio Privat-Haushalte in DE alle einen Buchgutschein in Höhe von z.B. 3.- Euro erhalten (wenn z.B. für die Übernahme der Anteile an KNV 120 Mio zur Verfügung gestellt werden)."
Immer das Geschrei nach dem Staat, wenn es Firmen vermasseln.
Danke an Libri, die reden nicht solch Zeug, die handeln mit der jetzt publik gemachten Zusage, kleine Verlage sofort zu bezahlen.
1) Staatliche Unternehmen (siehe Bahn und Post) vermasseln langfristig alles, sind nicht in der Lage, gewinnorientiert und vernünftigt zu wirtschaften und leben am Ende glänzend auf Kosten des Steuerzahlers! "Beamten" können kein Unternehmen führen! Vor allem aber versäumen sie regelmäßig Innovationen (siehe derzeit Post mit ihrer eintönigen Erhöhung des Portos, weil sie nicht in der Lage sind, neue Produkte zu kreieren, die von den Endverbrauchern angenommen werden).
2) Mir scheint auch sehr die "Presse- und Meinungsfreiheit" in Gefahr, wenn dann plötzlich ein Staat sich "einmischen" kann, welche Bücher in Buchhandlungen ausgeliefert werden und welche nicht. Wir leben sowieso schon in einer Zeit, an der an jeder Ecke eine "verdeckte Pressezensur" aufscheint, da muss nicht auch noch der Staat seine Finger in ein Buchhandelunternehmen stecken.
Wenn KNV pleite geht, geht KNV halt pleite - systemrelevant oder nicht. Dann wird es woanders einen neuen Anbieter geben. Oder Umbreit / Libri übernehmen Aufgaben von KNV. Möglich ist eine Rettung über einen geschickt agierenden Insolvenzverwalter, aber nicht gewiss - man denke an das 2-jährige Tauziehen um Weltbild ...
die Idee halten wir nicht für abstrus, das der Staat eingreift.
Banken werden mit Milliarden gerettet und Waffenlieferungen bekommen Hermesbürgschaften - warum nicht einen Eintritt des Bundes bei KNV mal andenken. Unsere Verlagsauslieferung MVV Michaels Verlag & Vertrieb GmbH hat sich diesbezüglich an den Bundeswirtschaftsminister gewendet und auch diese Idee in unserem Brief angeregt. Den 3,-- Euro Vorschlag hat einen eher symbolischen Charakter würde aber das Buch deutlich in den Fokus rücken aber ich sehe das wieder die Bürokratie....
Eine zeitweise Beteiligung des Bundes an KNV (wie bei der Commerzbank die liebe Sonja Klug 2018 wieder die Gewinnzone geschafft hat) und sich dann langsam zurückziehen - halten wir für gangbaren Schritt um KNV das Überleben zu sichern und sich nicht in Abhängigkeiten von bestimmten Investoren zu bringen - man stelle sich vor Amazon würde da günstig einsteigen wollen? Wenn man Buchgroßhandel bei google eingibt wer schalte sich per Anzeige immer auf Platz 1?
Da ziehe ich eine Beteiligung oder eine entsprechende Bürgschaft deutlich vor.