Die Regierung habe am Freitag bei ihrer aktuellen Klausur beschlossen die Mehrwertsteuer auf E-Books auf zehn Prozent abzusenken. Bisher kam der ermäßigte Steuertarif nur bei gedruckten Büchern zur Anwendung. Auch andere digitale Publikationen wie Zeitungen und Zeitschriften sollen demnach nur noch mit zehn wie statt bisher 20 Prozent besteuert werden. Damit kommt die Regierung einer langjährigen Forderung des Hauptverbandes des Österreichischen Buchhandels (HVB) nach.
Die EU-Finanzminister hatten im Vorjahr den Weg für eine Angleichung der Mehrwertsteuersätze auf E-Books und gedruckte Bücher frei gemacht. Deutschland hatte daraufhin bereits eine Senkung der Mehrwertsteuer von 19 auf sieben Prozent angekündigt. „Daher war es umso wichtiger, dass auch Österreich eine Gleichstellung von Büchern und E-Books vornimmt. Neben einer Reduktion der Kosten für E-Publikationen für die Konsumenten geht damit auch eine Vereinfachung für die Unternehmen der Buch- und Medienwirtschaft einher. Denn die Angleichung erspart künftig Abgrenzungs- und Aufteilungsschwierigkeiten bei kombinierten Produkten“, kommentiert der Verband.
Benedikt Föger, Präsident des Hauptverbandes des Österreichischen Buchhandels (HVB), meint dazu: „Der verminderte Mehrwertsteuersatz für E-Books bedeutet einen wichtigen Impuls für die Buchbranche. Das Lobbying des Europäischen Verlegerverbandes, das zu dieser EU-weiten Möglichkeit geführt hat, trägt nun auch auf nationaler Ebene Früchte. Der HVB begrüßt diese Entscheidung der Bundesregierung ausdrücklich und hofft nun auf eine möglichst rasche Umsetzung.“