Würdigung des publizistischen Lebenswerks

Kreisky-Preis für Richard Sennett

3. Januar 2019
von Börsenblatt
Der Bruno-Kreisky-Preis für das publizistische Gesamtwerk 2018 geht an den amerikanisch-britischen Soziologen Richard Sennett. Dies teilt sein deutscher Verlag Hanser Berlin mit.

In der Begründung für den Preis heißt es: "Sennett gehört zu den ganz großen Soziologen und wichtigsten Intellektuellen unserer Zeit. Viele seiner Bücher sind Standardwerke, die das Zeitgeschehen seit den 1970er-Jahren begleiten und prägen. Im Zentrum seines Denkens stehen wir Menschen als gesellschaftliche Wesen und die Fragen, was der Kapitalismus, die heutige Arbeitswelt und die zunehmende Verstädterung aus uns machen. In seinem jüngsten Buch – Die offene Stadt – führt er noch einmal all seine zentralen Themen und Thesen zusammen und gibt Antworten auf die drängenden Fragen unserer Zeit."

Richard Sennett, 1943 in Chicago geboren, lehrt Soziologie und Geschichte an der London School of Economics und an der New York University. Grundthemen seines Werks sind Städte, Arbeit und kultursoziologische Fragestellungen. Er ist der Autor von u. a. "Der flexible Mensch" und "Verfall und Ende des öffentlichen Lebens". "Die offene Stadt" (Hanser Berlin 2018, deutsch von Michael Bischoff) ist nach "Handwerk" (2008) und "Zusammenarbeit" (Hanser Berlin, 2012) der dritte Teil seiner Homo-Faber-Trilogie.

Der nach dem früheren österreichischen Bundeskanzler benannte Bruno-Kreisky-Preis des Karl-Renner-Instituts in Wien wird seit 1993, in der Kategorie publizistisches Gesamtwerk seit 1995 jährlich verliehen. Der Preis zeichnet politische Literatur aus, die für Freiheit, Gleichheit, soziale Gerechtigkeit, Solidarität und Toleranz einsteht. Zu den Preisträgern, die für ihr Gesamtwerk ausgezeichnet wurden, zählten in den vergangenen Jahren u.a. Juli Zeh, Armin Thurnher, Gudrun Harrer und Imre Kertész.

Die Preisverleihung findet im Frühjahr 2019 in Wien statt.