Delius Klasing, Bielefeld, und sein Göttinger Partnerverlag Die Werkstatt verzichten ab sofort weitgehend darauf, ihre Bücher einzuschweißen, wie die beiden Unternehmen informieren. Mit dem großformatigen Bildband "Grönland Coast to Coast" von Stefan Glowacz, der in diesen Tagen an den Buchhandel ausgeliefert worden ist, startet Delius Klasing seine neue Maxime, zukünftig weitgehend auf Einschweißfolie bei Büchern zu verzichten. Der Band erhalte durch eine Siegellasche ein verschlossenes Hardcover und komme daher ohne Kompletteinschweißung aus.
"Die Verschmutzung der Meere durch Millionen Tonnen Plastikmüll nimmt mittlerweile bedrohliche Ausmaße an. Gerade wir als führender Wassersport- und Outdoorverlag müssen umdenken und ein Zeichen setzen", erklärt Delius Klasing-Buchverlagsleiterin Nadja Kneissler die Initiative, die ab sofort auch von Die Werkstatt umgesetzt wird.
Zukünftig werden der Mitteilung zufolge allein bei Delius Klasing jährlich mehr als 550.000 Bücher an den Handel ausgeliefert, die nicht mehr eingeschweißt sind. In Summe werde damit nahezu 1,7 Tonnen Plastikfolie eingespart. Nadja Kneissler wirbt um Unterstützung durch den Buchhandel am Point of Sale und hofft auf das Verständnis der Buchkäufer: "Jeder kann seinen Beitrag leisten, die Umwelt zu schonen. Ich bin überzeugt davon, dass die Kunden das nicht nur verstehen, sondern sogar befürworten und sich an nicht eingeschweißte Bücher gewöhnen werden. Das Cover ist ein Werbemittel, es schmückt das Buch und lockt den Käufer. Aber das Wichtigste an einem Buch bleibt sein Inhalt."
Quickborn-Verlag
Der Hamburger Quickborn-Verlag lässt seine Bücher seit September nicht mehr einschweißen und hat bisher keine einzige Reklamation aus dem großen Vertriebsgebiet (Niedersachen, Bremen, Schleswig-Holstein, HH, Mecklenburg-Vorpommern) bekommen, wie Verleger Peer-M. Scheller berichtet. Der Verlag hat seine Herbst-Neuerscheinung ohne Folie verschickt, um Plastik-Müll zu vermeiden und die Umwelt zu schonen, wie er Anfang September seinen Kunden angekündigt hatte.
Es fallen ca. 2 bis 3 Gramm Folie pro Buch an. D.h. ein Verlag von der Größenordnung Delius-Klasing wird etwa 1700 Kilogramm Kunststoff pro Jahr einsparen können (nicht aber so viele Tonnen.)