Mayersche Innovationspreis

Buchdruckmaschine statt Kassenbereich

7. September 2018
Redaktion Börsenblatt
Die Mayersche Buchhandlung hat die Sieger des „Mayerschen Innovationspreises“ gekürt. Drei Kundinnen konnten für ihre Ideen zur Zukunft des Buchhandels jeweils 1.000 Euro entgegennehmen. In den Buchhandelsvisionen spielen Technik und Augmented Reality die Hauptrolle.  

Elisabeth Kaeding, Janina-Annique Teleng und Sonja Ricken nahmen am Donnerstag einen fototauglich großen Scheck in Aachen an.

„Wir suchten das beste, das innovativste, das kreativste Buchhandles-Konzept 2050. Über 60 Einsendungen gingen hierzu ein. Insgesamt sind Preise im Wert von 5.000 Euro vergeben worden“, teilt das Unternehmen mit.  

Die große Herausforderung bestehe darin, die Buchhandlung als Erlebniswelt zu inszenieren, leitete Sonja Ricken ihre Konzeptidee ein. „Damit man 2050 überhaut noch die Wohnung verlässt muss der Handel zukünftig einiges bieten.“ Mit Hologrammen, Displays, Buchtrailern und VR-Brillen soll die Buchhandlung ihrer Meinung nach zur individuellen, lebendigen Bühne werden.

Elisabeth Kaeding imaginierte eine allwissende Software namens „Mayerle“, die den Mayersche-Kunden allzeit mit individuellen Tipps bereitsteht. In ihrer Version sind alle Kundendaten auf einem Chip gespeichert, Kassen sind damit Geschichte.

In der Buchhandelszukunft von Janina-Annique Teleng ermöglichen VR-Brillen das Stöbern in und Reservieren von Büchern, die dann an der Kasse nur noch entgegengenommen werden müssen. Außerdem gibt es einen Reparaturservice für Bücher sowie einen Print-on-Demand-Bereich um nicht vorrätige Bücher sofort drucken zu können. Außerhalb der Buchhandlung erhält sie über Augmented-Reality-Elemente auf Werbeflächen direkten Zugang zu Leseproben.

Erlebniswelten und Orientierung als zentrale Kundenwünsche

„Beeindruckt und sehr gefreut hat uns insbesondere die Relevanz, die die Einkaufsstätte Buchhandlung und das Buch auch in Zukunft für unsere Kunden spielen. Bücher werden in der digitalen Welt noch stärker als besonderes Produkt, als Kulturgut wahrgenommen und die Buchhandlung als Erlebnistempel“, fasst Geschäftsführer Hartmut Falter die Konzept-Impulse zusammen.
Und weiter: „Allen drei ersten Preisträgern, übrigens intelligente, selbstbewusste junge Frauen war die Buchhandlung als traditioneller Ort von zentraler Bedeutung. In den Präsentationen und Konzepten wurde auf dieser Basis das Buch als wichtiges Kulturgut unseres Lebens wertvoll inszeniert und mithilfe der Technologie unterstützend, aber nicht ersetzend in die Zukunft begleitet.“

Grund für die Mayersche, ihre Kunden in einem Kreativwettbewerb zu befragen, was die Buchhandlung der Zukunft ihnen bieten muss war die viel diskutierte Branchenstudie des Börsenvereins „Buchkäufer Quo vadis?“.